Geo-Rallye: Mit Bonner Wissenschaftlern auf Zeitreise
Wie war das damals, als die Mammute durch Westerwald und Eifel stampften und mächtige vulkanische Vorgänge das Aussehen der heutigen Rhein-Region vorprägten? Wer möchte nicht einmal auf Zeitreise gehen, am besten mit der ganzen Familie? Solche Wünsche können Ende des Monats in Erfüllung gehen: Zu einer Geo-Rallye laden Bonner Wissenschaftler am Sonntag, 30. Juni 2002, ein. Die Reiseroute kann jeder Teilnehmer dabei selbst bestimmen. Von 10 bis 17 Uhr stehen an 18 bedeutenden geologischen Stätten zwischen Ahr, Rhein und Laacher See Experten des Geologischen Instituts und des Instituts für Paläontologie der Universität Bonn bereit. Sie informieren und bieten kurze Führungen an.
Zum Beispiel am Laacher See: Es war die wohl schrecklichste Naturkatastrophe ihrer Zeit: Vor rund 13.000 Jahren brach der Vulkan aus, von dem heute noch der Laacher See zeugt. In wenigen Tagen schleuderte er über 6 Kubikkilometer Magma aus seinem Inneren. Das ist wesentlich mehr als aus allen Vulkanen der Eifel zusammen geworfen worden war und stellt auch die Ausbrüche des Vesuvs (79 n. Chr.) und des Mount St. Helens (1980) in den Schatten. Asche und Bims wurden über 30 Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert und begruben (und konservierten) Pflanzen und Tiere. Heute noch lassen sich die katastrophalen Auswirkungen des Vulkanausbruchs an geologisch markanten Punkten ablesen, beispielsweise an den erstarrten Glutlawinen und Lavaströmen.
Tiefe Einblicke in die Vorzeit erlaubt auch ein Besuch des aufgelassenen Grauwacken- und Schiefer-Steinbruchs bei Rheineck im unteren Vinxtbachtal. Hier wurden zahlreiche Fossilien des Devonmeeres in sehr gutem Erhaltungszustand entdeckt, die darüber Auskunft geben, wie Tiere und Pflanzen den Weg auf das Festland antraten und sich dabei veränderten.
Weitere geologische Höhepunkte, die am 30. Juni mit Expertenhilfe erkundet werden können, sind die Erpeler Ley, die Ahrschleife bei Altenahr und das Brohltal. Der Themenkreis umfasst Paläontologie, Vulkanismus, Tektonik, Sedimentologie und Mineralwassererschließung. Die Treffpunkte sind durch blaue Wimpel der Universität Bonn markiert. Eine vollständige Liste mit Erläuterungen zum wissenschaftlichen Hintergrund und Wegbeschreibungen gibt es im Internet unter www.georallye.uni-bonn.de
Weitere Informationen:
http://www.georallye.uni-bonn.de