Kein Phantomas - das PMAS
Feierliche "Außerbetriebsetzung" von PMAS - dem Potsdamer Multi-Apertur Spektrometer. Erstes Instrument des AIP Marke Eigenbau" nun auf dem Weg nach Spanien.
Anlässlich der Kuratoriumssitzung am 12. Juni 2002 des Instituts wurde der erfolgreich verlaufene Testbetrieb der ersten völlig eigenständigen Instrumententenwicklung des Astrophysikalischen Instituts Potsdam, das PMAS - Multi-Apertur Spektrophotometer - durch den Vorsitzenden des Gremiums, Heinz-Ulrich Schmidt, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, und seinen Stellvertreter, Horst-Friedrich Wagner, Bundesministerium für Bildung und Forschung, feierlich eingestellt.
Das 1,2 Tonnen schwere PMAS tritt nun, verpackt in 12 Einzelkisten eine fünftägige Reise in den Süd-Osten Spaniens an, wo es auf dem Berg Calar Alto, der höchsten Erhebung in der fast nie-derschlagsfreien Region Sierra de Filabres, drei Jahre für Beobachtungen am dortigen 3,5 m Te-leskop Forschern aus aller Welt zur Verfügung zu stehen wird.
Innovativ an dem Großgerät ist das Daumennagel große Array, durch dessen 256 Linsen von je 1 mm Größe einzelne Abschnitte von fernen Galaxien beobachtet werden können. Jeder dieser Bildpunkte liefert über eine haarfeine Glasfaser ein optisches Spektrum, dessen Analyse im Zu-sammenspiel mit modernen Großteleskopen u.a. erstmals Aufschluss über die Atmosphärenzu-sammensetzung individueller Sterne in Galaxien außerhalb unserer Milchstraße liefern kann.
Die drei Stockwerke hohe Integrationshalle mit ihrem mechanischen Teleskopsimulator im AIP hat sich während der fünfjährigen Entwicklungszeit von PMAS sehr bewährt und wird für Folgeprojekte wie den Spektrographen PEPSI für das Large Binocular Telescope - LBT, dem zur Zeit größten Einzelteleskop der Welt, zur Verfügung stehen. "Viele der Nachfolgeprojekte von PMAS," so der wissenschaftliche Vorstand des AIP, Klaus G. Strassmeier, "sind deshalb möglich geworden, weil wir mit PMAS erfolgreich waren. Mit seiner Fertigstellung hat das AIP seine hohe Kompetenz in der Entwicklung innovativer astrophysikalischer Instrumente bewiesen."