Übergabe der Stiftungsurkunde für KSK Ostalb-Lehrstuhl
"Man irrt wenn man glaubt, dass Schenken eine leichte Sache sei!" Mit diesem Zitat des römischen Philosophen Seneca würdigte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg die Stiftung des Lehrstuhls Existenzgründung und -sicherung an der FH Aalen. Für diesen bringt die Kreissparkasse Ostalb fünf Jahre jährlich 75.000 Euro auf. Frankenberg betonte, dass das gestiftete Geld eine lohnende Investition sei und unterstrich damit die Bedeutung des Public Private Partnership für die Wissenschaftspolitik: Wie die Hochschulen Geld brauchen, so brauche die Wirtschaft auch Hochschulabsolventen.
Sparkassendirektor Johannes Werner sagte, dass die Stiftung des Lehrstuhls an der FH ein elementarer Baustein im Programm der Sparkassenzukunftsoffensive für Handwerk und Mittelstand sei. Werner erwartet, dass auf diesem Weg die Grundlagen der Existenzgründung wissenschaftlich aufgearbeitet und der Region zur Umsetzung an die Hand gegeben werden. Nicht zuletzt solle dadurch auch die Beratungskompetenz der Kreissparkasse auf dem Gebiet der Existenzgründung und -sicherung hinzugewinnen. Angesichts dieser Erwartungen bekannte der Sparkassendirektor freimütig: "Wir haben uns viel vorgenommen!"
Werners Erwartungsträger ist Prof. Dr. Holger Held, der an der FH den Lehrstuhl der Kreissparkasse Ostalb vertritt. In seiner Antrittsvorlesung belegte er Frankenbergs Einschätzung, dass die besonderen Anliegen kleiner und mittlerer Unternehmen in der deutschen Hochschullandschaft im Verhältnis zu ihrer tragenden wirtschaftlichen Bedeutung gänzlich unterrepräsentiert sind: allein 41 Lehrstühle zur Existenzgründung gibt es derzeit bundesweit. Prof. Held führte aus, dass hauptsächliche emotionale Faktoren sich als Eintrittsbarrieren in die Selbstständigkeit auswirkten. Dem wolle das Aalener Modell begegnen, indem gezielt das Selbstvertrauen der Studierenden gestärkt, ihre Motivation erhöht und sie zur Eigeninitiative angespornt werden. Ausgerichtet an kleineren Betrieben stehe das Aalener Modell für einen an die Region angepassten Praxisbezug. Die gestarteten Aktivitäten, wie der von den Studierenden Anja Fürst, Christian Simon und Robin Aigner vorgestellte Verein brutstaette.de, sollen einer regelmäßigen Erfolgskontrolle unterzogen werden. Nicht nur die aus der Hochschule hervorgegangenen Gründungen sollen zahlenmäßig erfasst werden, auch Befragungen sollen durchgeführt und Vergleichsanalysen erstellt werden, die in einem zu entwickelnden Kennzahlensystem zu erfassen sind.
Ein solcher Erfolg brächte den "Leuchtturm wissenschaftlicher Einrichtungen" - wie Landrat Klaus Pavel die FH Aalen nannte - noch heller zum Strahlen. Pavel betonte, dass das Land weiter in die Hochschulen der Region investieren wolle, um die Wirtschaft in Ostwürttemberg weiter zu stärken, wie die Initiative der Kreissparkasse Ostalb an der FH Aalen den hiesigen Standort stärke. Auf diese Weise schöben sich Hochschule und Wirtschaft gegenseitig die Erfolge zu. "Es macht einfach Freude zu sehen, dass an dieser Hochschule 3000 Studenten studieren", so Pavel.
Die feierliche Übergabe der Stiftungsurkunde an die Kreissparkasse Ostalb durch Rektor Prof. Dr. Dr. Ekbert Hering wurde stimmungsvoll und völkerverbindend umrahmt vom Aalener Folk Trio.