Gustav Radbruch-Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg
Die Ausstellung im Foyer des Universitätsmuseums ist bis zum 10. Oktober 2002 zu sehen - Zur Eröffnung am Freitag, 12. Juli 2002, 19.15 Uhr in der Aula der Alten Universität (Grabengasse 1), sind die Medien herzlich eingeladen
Seine akademische Karriere begann 1903 in Heidelberg mit der Habilitation, sein Leben ging in der deutschen "Stunde Null" hier zu Ende. Der Jurist Gustav Radbruch (1878-1949) war ein "Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts zwischen Rechtswissenschaft und Politik". Mit diesem Untertitel zeigt das Universitätsmuseum Heidelberg im Rahmen der Veranstaltungen "50 Jahre Baden-Württemberg" eine Ausstellung über sein Leben. Zur Eröffnung am Freitag, 12. Juli 2002, 19.15 Uhr, in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, sind die Medien herzlich eingeladen.
Grundlage der Ausstellung ist der in der Universitätsbibliothek Heidelberg verwahrte Radbruch-Nachlass, für den Dr. Manfred Stange im Herbst 2001 in der Schriftenreihe der Bibliothek ein Verzeichnis vorgelegt hat. Für die Konzeption der Ausstellung und einen Katalog, soeben erschienen im Verlag regionalkultur (Ubstadt-Weiher) und gedruckt mit Unterstützung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, zeichnet nun der Leiter der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek, Dr. Armin Schlechter, verantwortlich.
Der aus einer Lübecker Kaufmannsfamilie stammende Radbruch studierte in München, Leipzig und Berlin Rechtswissenschaft. Kurz vor Kriegsausbruch erhielt er einen Ruf an die Universität Königsberg. Im Krieg selbst war Radbruch vor allem an der Westfront eingesetzt. Große politische Bedeutung erhielt er zu Beginn der Weimarer Republik. 1920 war er an führender Stelle an der Niederschlagung des Kapp-Putsches in Kiel beteiligt, wo er seit 1919 lehrte. Es schlossen sich zwei Amtszeiten als Reichsjustizminister in den Jahren 1921 bis 1923 für die SPD an, nach denen er sich aus der aktiven Politik zurückzog.
1926 kehrte Radbruch wieder auf einen Heidelberger Lehrstuhl zurück. Hier erlebte er, der sich auch weiterhin an exponierter Stelle für den Fortbestand der Weimarer Republik einsetzte, ihr Ende in der spezifischen lokalen Ausprägung. 1933 sofort entlassen, waren ihm ab 1945 nur noch wenige Schaffensjahre beschieden, in denen er für einen demokratischen Neubeginn innerhalb und außerhalb der Universität wirkte.
Die Ausstellung im Foyer des Universitätsmuseums ist bis zum 10. Oktober 2002 zu sehen. Bei der Eröffnung wird Prof. Dr. Görg Haverkate, Juristische Fakultät der Universität Heidelberg, begrüßen; anschließend hält Prof. Dr. Ulfrid Neumann, Juristische Fakultät der Universität Frankfurt am Main, einen Vortrag über "Rechtsphilosophie zwischen Rechtswissenschaft und Politik - Zum Werk Gustav Radbruchs". Dr. Armin Schlechter, Universitätsbibliothek Heidelberg, wird danach in die Ausstellung einführen.
Rückfragen bitte an:
Dr. Armin Schlechter
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