Deutsch-französisches Doppeldiplom
In der Leiterplattentechnik zur Herstellung von Schaltplatinen möchte man gerne garantieren können, dass die Leiterbahnen stets dieselben elektrischen Eigenschaften aufweisen und den Strom in derselben Weise leiten. Dann nämlich ist gewährleistet, dass die verknüpften Schaltkreise störungsfrei funktionieren. Da aber bei elektrochemischen Prozessen permanent Ladungsträger im atomaren Bereich in Bewegung sind, ist es schwierig, die Eigenschaften der Leiterbahnen konstant zu halten. Besonders dann, wenn aus Gründen der Leitfähigkeit die Legierungen der Leiterbahnen mit organischen Stoffen versetzt werden, die ebenfalls oxidieren oder reduziert werden können.
Im Studiengang Oberflächentechnik der FH Aalen hat sich Francky Visdeloup aus Beauvais, Frankreich, die Analyse des elektrochemischen Umfeldes der mit elektrochemisch und chemisch erzeugten Metallschichten überzogenen Leiterplatten in seiner Diplomarbeit zur Aufgabe gestellt. Darin hat er Diagnosekriterien zur Online-Steuerung von Chemisch-Kupfer aufgestellt, die nun zur Fernwartung des Herstellungsprozesses von Leiterplatten bei Collini-Flühmann in der Schweiz realisiert werden.
Visdeloup kam nach seinem Diplome Universitaire Technologique an der Universität Toulouse als Erasmus-Stipendiat an die FH Aalen. Als er an der Universität Rouen seine Maitrise en Sciences Technologiques anfertigte, entschloss er sich, das deutsch-französische Doppeldiplom zu erwerben, das die FH Aalen in Partnerschaft mit der Universität Rouen anbietet. "Es zeichnet Francky Visdeloup aus, dass er hier seine Diplomarbeit in deutsch geschrieben hat, obwohl das für das Doppeldiplom gar nicht gefordert wird", stellt Prof. Dr. Helmut Roßwag anerkennend klar, der Visdeloups Diplomarbeit in Aalen betreut hat. Nun möchte der frisch und doppelt zertifizierte Diplomingenieur unbedingt auch in Deutschland arbeiten. Da werden Ingenieure bekanntlich händeringend gesucht.