Präzisionsoptik mit neuen Kunststoffen
Vakuumtechnik zum 400. Geburtstag Otto von Guerickes: Eine Innovation aus der industriellen Gemeinschaftsforschung
Neu entwickelte Kunststoffe werden in Zukunft eine herausragende Rolle als Materialien für die Optik und Optoelektronik spielen. Kunststoffoptiken sind leichter, bruchfester und einfacher herzustellen als die bislang genutzten Bauteile aus Glas. Dies gilt unter anderem für Brillengläser, Scannerlinsen und Handydisplays. Sie erfüllen ihre Funktion allerdings erst nach einer Beschichtung, beispielsweise zur Entspiegelung, die bei ausreichender Dicke zusätzlich einen Kratzschutz für die relativ weiche Kunststoffoberfläche bietet. Das Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik in Jena untersuchte die Beschichtbarkeit neuartiger Kunststoffe. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF) stellten die Wissenschaftler besonders günstige Hafteigenschaften von Schichtsystemen auf den hochtransparenten Kunststoffen Zeonex und Topas fest. Auf ihnen haften die aufgebrachten Schichten selbst bei -35 und +100 Grad Celsius sicher.
Als geeignetes Beschichtungsverfahren hat sich die plasmaionengestützte Vakuumbedampfung erwiesen. Dabei verdampft das Beschichtungsmaterial im Vakuum bei erhöhten Temperaturen und kondensiert anschließend auf dem Kunststoff. Während dieses Vorgangs wird die sich aufbauende Schicht durch den Beschuss mit Ionen verdichtet, um ihre optischen Eigenschaften zu stabilisieren.
Ansprechpartner: Dr. Ulrike Schulz, Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und
Feinmechanik (IOF), Tel.: 03641 807-344
Pressearbeit: AiF, Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55
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