Max-Grünebaum-Preis für Projekte der BTU Cottbus
Auszeichnung für Kooperation mit Bosnien-Herzegowina und Informatik-Arbeit
Ein Kooperationsprojekt mit der Gemeinde Kalesija in Bosnien-Herzegowina und zwei Informatiker sind in diesem Jahr Max-Grünebaum-Preisträger der BTU Cottbus. Der Preis wird am Sonntag, 6. Oktober, um 11 Uhr im großen Saal des Staatstheaters Cottbus verliehen.
Im Mai 2000 verabredeten die BTU-Lehrstühle für Städtebau und Entwerfen, Prof. Heinz Nagler, und Stadttechnik, Prof. Matthias Koziol, eine Kooperation zur kommunalen Entwicklungsplanung von Kalesija, das im Nordosten von Bosnien-Herzegowina, 30 Kilometer südöstlich von Tuzla, liegt. Ziel war es, die Gemeinde bei der verwaltungsstrukturellen Neugliederung und der wirtschaftlichen Entwicklung nach dem Krieg zu unterstützen und ein gemeinsames Netzwerk zu bilden, um Erfahrungen auszutauschen und weitere Kooperationen zu initiieren.
Anfang dieses Jahres übergaben die beiden Lehrstühle den Entwurf eines Raumentwicklungsplanes an die Gemeinde Kalesija. Dieser soll jetzt konkretisiert werden, indem Konzepte für den Städtebau und für die soziale und technische Infrastruktur entwickelt werden.
Weitere Preisträger sind die beiden Informatiker Matthias Müller und Mario Schölzel, die bei Prof. Peter Bachmann am Institut für Informatik der BTU studiert haben. Ihre Diplomarbeit beschäftigt sich mit "Methoden und Werkzeugen zur Entwicklung effizienter Programme für irreguläre Prozessorarchitekturen".
Müllers und Schölzels Arbeit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es ihnen gelang, theoretische Betrachtungen mit praktischen Anforderungen zu kombinieren und zum Einsatz zu bringen. Sie modifizierten auf diese Weise nicht nur bestehende Ansätze, sondern entwickelten auch neuartige Konzepte.
Der Max-Grünebaum-Preis erinnert an den gleichnamigen jüdischen Cottbuser Tuchfabrikanten (1851 - 1925). Seine Kinder mussten 1938 vor den Nazis nach England fliehen und bauten sich dort eine neue Existenz auf. Als die Enkel von Max Grünebaum nach der Wende eine Entschädigung für das von den Nazis geraubte Vermögen erhielten, gründeten sie 1997 die Stiftung. Ursprünglicher Zweck war es, junge Künstler am Cottbuser Staatstheater zu fördern. 1999 erhöhten die Stifter das Stiftungskapital und erweiterten den Stiftungszweck: Seitdem unterstützt die Max-Grünebaum-Stiftung auch junge Forscher der BTU Cottbus.
Bei der diesjährigen Preisverleihung wird die Stifterfamilie vertreten durch die in England lebende Stifterin und Enkelin von Max Grünebaum Ursula Hulme sowie durch John Gumbel und Aubrey Newman.