Burgenforscher tagen in Marburg
Immer mehr erkennen Archäologen, Historiker und Kunsthistoriker den Wert von "Burgen als Geschichtsquelle" für ihre Forschungen. So lautet auch der Titel einer wissenschaftlichen Tagung, die am 11. und 12. Oktober 2002 an der Philipps-Universität Marburg stattfindet. Die 14 Vorträge umfassen die ganze Bandbreite der modernen Burgenforschung und reichen vom Aufspüren, Ausgraben und Inventarisieren längst verschwundener Befestigungen über Mauerwerksstudien bis zur Auswertung von mittelalterlichen Texten und frühneuzeitlichen Graphiken. Mehrere Beiträge widmen sich der sogenannten Burgenpolitik einflussreicher Landesherren zwischen Mosel und Saale im Spätmittelalter, etwa der Landgrafen von Hessen, der Grafen von Schwarzburg oder der Herren von Falkenstein in der Wetterau. Dabei zeigt sich, welche überragende Rolle der Bau von Burgen gerade im 14. Jahrhundert für die entstehenden Territorien des Reiches spielte. Die Bedeutung Marburgs als ein wichtiges Zentrum der Burgenforschung kommt auch darin zum Ausdruck, dass die Referentinnen und Referenten überwiegend in Marburg wissenschaftlich arbeiten bzw. eng mit der Philipps-Universität verbunden sind. Naheliegend war es daher auch, einen Vortrag über die neuesten Forschungen zur Frühzeit des Marburger Schlosses ins Programm aufzunehmen.
Die Teilnahme an der Tagung ist frei, und interessierte Besucher sind herzlich willkommen. Wo?: Marburg, Geisteswissenschaftliche Institute, Wilhelm-Röpke-Straße 6, Hörsaal H. Wann?: Freitag, 11. Oktober von 9.00 bis 17.00 Uhr und Samstag, 12. Oktober von 9.00 bis 13.00 Uhr.
Weitere Informationen:
http://www.uni-marburg.de/geschichte/MMZ/02-seiten/00-aktuelles.html