Lesung: Vladimir Vertlib "Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur"
Aus seinem letzten Roman "Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur" und aus seinem neuesten Werk, das noch unveröffentlicht ist, liest der Schriftsteller Vladimir Vertlib am Montag, 14. Oktober um 19.30 Uhr in der Fachhochschule Fulda (Halle 8). Dieser Abend ist zugleich der Auftakt der diesjährigen Akademischen Woche der Fachhochschule Fulda.
Der Schriftsteller, Sozialwissenschaftler und Übersetzer Vladimir Vertlib wurde 1966 in Leningrad geboren. Als er fünf Jahre alt ist, emigriert die Familie nach Israel, ein Jahr später nach Österreich, kurze Zeit darauf in die Niederlande, dann erneut nach Israel, Rom, wiederum Österreich, USA. 1981 übersiedelt Verlib endgültig nach Österreich, wo er an der Universität Wien Volkswirtschaftslehre studiert. Seit 1993 lebt er als Schriftsteller, Sozialforscher und Übersetzer in Wien und Salzburg.
Bisher erschienen von ihm neben zahlreichen Essays und wissenschaftlichen Arbeiten die Erzählung "Abschiebung" (1995), und die Romane "Zwischenstationen" (1999) und "Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur" (2001). Vor zwei Jahren erhielt Verlib den Förderpreis des Adelbert-von-Chamisso-Preises, der für bedeutende Beiträge von Autoren nichtdeutscher Herkunft und Muttersprache zur deutschen Literatur verliehen wird.
Hauptperson des in weiten Teilen autobiographischen Romans ist die 90-jährige Rosa Masur, die sich erinnert. Erinnert an ihr Leben im Zarenreich und in der Sowjetunion, an Pogrome und Holocaust. Ein russisch-jüdisches Frauenschicksal, erzählt aus Deutschland, wohin die Greisin gegen Ende ihres Lebens übersiedelt ist. Vertlib breitet dieses Schicksal spannend, phantasievoll und mit Humor aus.