Warten hat sich gelohnt
Offizieller Start für neuen B.A.-Studiengang "Philosophie und Kulturwissenschaften"
Die internen Diskussionen um das richtige Profil und das Warten auf die ministeriale Genehmigung haben sich gelohnt: Mit ausdrücklichem Segen des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung geht der neue B.A.-Studiengang "Philosophie und Kulturwissenschaften" im beginnenden Wintersemester 2002/03 nach einjährigem Probelauf an den Start. Die Bewerber erwartet ein sechssemestriges Studium, das es in dieser Form wohl kein zweites Mal in Deutschland gibt und nach dem Abschluss interessante Berufsaussichten.
Prof. Elmar Lampson, Dekan der Fakultät für das Studium fundamentale, hat den Studiengang in den letzten vier Jahren maßgeblich mit entwickelt: "Bisher war es so, dass wir Menschen dazu ausgebildet haben, mit wirtschaftlichem Bewusstsein an kulturelle Fragestellungen heranzugehen. Mit dem neuen Studiengang machen wir es umgekehrt. Wir sind der Meinung, dass in der Wirtschaft das Bewusstsein wachsen muss, dass ein Großteil der wirtschaftlichen Fragestellungen 'in Wirklichkeit' Fragestellungen kultureller Herkunft sind." Lampson ist froh, dass es mit dem B.A.-Studiengang nun endlich möglich sei, "ein komplementäres Bildungsangebot zu machen". Befähige es doch Absolventen, kulturelle Fragestellungen ökonomisch zu deklinieren und ökonomischen Fragestellungen kulturwissenschaftlich zu durchdenken.
Nicht bange ist Lampson um die Berufsaussichten der bislang 24 Studierenden: Acht Prozent aller Stellen bei Banken, Institutionen und Behörden würden mit Menschen besetzt, die über kulturwissenschaftliche Abschlüsse verfügen. Außerdem zeigten die jüngsten Wirtschaftskrisen, dass die klassischen ökonomischen Rezepte an ihre Grenzen geraten seien. Es bedürfe offenerer Denk- und Entscheidungsmodelle, die sich nicht mehr ausschließlich am ökonomischen Effizienzdenken orientierten.
Da es (auch ökonomisch) nötig sei, dass Unternehmen umdenken, sieht Lampson für die Absolventen mehr Aufgaben, als immer "nur" Beauftragte fürs Schöne und Schöngeistige zu sein. Dafür wird ihnen einiges an Rüstzeug mitgegeben: Die drei Säulen, auf denen das Studium ruht, beinhalten neben soliden Kenntnissen in Philosophie, Soziologie, Literatur- und Kunstwissenschaften auch solche der Ökonomie. In der Säule "Kulturmanagement" erproben sich die Studierenden an Projektmanagement, Kampagnenmanagement und erwerben Kompetenzen in Recht und Mediennutzung. In der dritten Säule erwerben sie Praxis, z.B. mit einer sich über fünf Semester erstreckenden kontinuierliche Arbeit an einem künstlerischen Projekt. "Ich bin überzeugt, dass das Konzept trägt", erklärt Dekan Elmar Lampson.
Informationen: Fakultät für das Studium fundamentale, Tel.: 02302/926-812 oder http://www.uni-wh.de/de/stufu//ba/profil.htm
Weitere Informationen:
http://www.uni-wh.de/de/stufu//ba/profil.htm