Nanozwiebeln bringen Styrol-Synthese auf Trab
Überraschende Einblicke in den Reaktionsablauf und die Funktion des Katalysators / Entscheidende Rolle bisher unerwünschter Kohlenstoff-Ablagerungen
Dem tatsächlichen Reaktionsablauf der Styrol-Synthese - sie zählt zu den zehn bedeutendsten industriellen Chemieprozessen - sind Grundlagenforscher der von Prof. Robert Schlögl geleiteten Abteilung Anorganische Chemie des Berliner Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft auf die Spur gekommen. Aufgrund dieser Erkenntnisse setzten die Wissenschaftler zum ersten Mal überhaupt im Nano-Maßstab (= Millionstel Millimeter) strukturierte Kohlenstoff-Materialien als Katalysator ein. Damit gelang es, die Ausbeute an Styrol um mehr als 15 Prozent zu steigern - bei gleichzeitig um 150 Grad niedrigerer Betriebstemperatur als beim herkömmlichen Prozess, mit also erheblich verringertem Energieaufwand.
Eine kürzlich in München von Wissenschaftlern gegründete Firma soll jetzt Wege für den großtechnischen Einsatz des neuen Verfahrens und für eine preisgünstige Synthese der gemeinsam mit russischen und französischen Forschungsinstituten hergestellten Nano-Kohlenstoff-Katalysatoren entwickeln.
Weitere Informationen:
http://www.mpg.de/pri02/pri0299.htm