Neuer Weiterbildungsstudiengang Consumer Health Care an der Humboldt-Universität
Wer heute nach erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium seinen ersten Job antritt, merkt es schnell: Die universitäre Ausbildungen hat viel spezielles Wissen vermittelt, dafür aber wenig Zeit für fächerübergreifendes Denken gelassen. Das aber ist notwendig, um die komplexen Wandlungsprozesse, die unser gegenwärtiges Leben bestimmen, verstehen oder gar lenken zu können. Von besonderer Bedeutung ist dies für die Gesundheits- und Arzneimittelversorgung, bei der man mit dem Wissen eines einzigen grundständigen Studienfaches - sei es Medizin, Pharmazie, Betriebswirtschaft oder Rechtswissenschaften - oft an seine Grenzen stößt. Berufsanfänger müssen sich daher immer mühsamer in neue Bereiche einarbeiten, aber auch erfahrene Mitarbeiter werden ständig vor neue Herausforderungen gestellt.
Vor diesem Hintergrund wurde im März 2001 der weiterbildende Ergänzungsstudiengang Consumer Health Care an der Humboldt-Universität auf Initiative des Instituts für Pharmazie mit Unterstützung des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) etabliert. Der Studiengang richtet sich an Personen, die bereits im Gesundheitswesen tätig sind oder in diesem Bereich arbeiten wollen, wie z.B. Mitarbeiter der pharmazeutischen Industrie, der Krankenkassen, von Consulting-Unternehmen, Verbänden und Behörden sowie Berufsanfänger. Zielgruppen sind vorzugsweise Absolventen der Medizin oder Pharmazie oder anderer Consumer Health Care relevanter Studienfächer, wie z.B. Wirtschafts-, Rechts-, Ernährungs-, Pflege-, Gesundheits- oder Kommunikationswissenschaften, Biologie, Chemie, Soziologie und Pädagogik.
Inhaltlich ist der Studiengang Consumer Health Care konsequent auf den Verbraucher und seine Bedürfnisse ausgerichtet, was eine enge Verknüpfung von Natur-, Geistes- und Kommunikationswissenschaften mit sich bringt. Die Teilnehmer beschäftigen sich demzufolge mit fachbezogenen, aber auch rechtlichen, gesundheitspolitischen, ökonomischen und kommunikativen Aspekten der Gesundheitsversorgung. Die Hauptthemen der Module werden aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Wissenschaft und Praxis behandelt. Dadurch werden Argumentationslinien verschiedener Partner im Gesundheitswesen deutlich und eine breite inhaltliche Diskussion der jeweiligen Themen möglich. Ein Hauptanliegen in diesem Zusammenhang ist die Schulung der Verhandlungs- und Konsensfähigkeit, die durch die Interdisziplinarität der Teilnehmer und Dozenten unterstützt wird.
Der Studiengang wird ausschließlich als berufsbegleitendes Teilzeitstudium angeboten. Er gliedert sich in ein dreisemestriges Fachstudium und wird mit einer Masterarbeit abgeschlossen. Der Studienort ist Berlin. Die Kosten pro Fachsemester betragen 2557 Euro. Das Studium beginnt jeweils zum Sommersemester.
Bewerbungstermin für den jeweils nächsten Studiengang ist der 15. Januar eines Jahres.
Kontaktadresse und Anschrift für die Bewerbung: Prof. Dr. Marion Schaefer, Institut für Pharmazie, (ab 1.11.2002: Institut für Klinische Pharmakologie, Medizinische Fakultät Charité), Tel. 030 - 965 92 415, Fax. 030 - 924 80 82, marion.schaefer@rz.hu-berlin.de
Jährlich findet in Berlin eine Jahrestagung Consumer Health Care statt, die sich mit aktuellen Themen einer verbraucherorientierten Gesundheitspolitik beschäftigt und potenziellen Interessenten am Studiengang die Möglichkeit zur detaillierten Information bietet:
Einladung
zur 2. Jahrestagung "Consumer Health Care"
veranstaltet von der Humboldt-Universität Berlin und dem
Verein Consumer Health Care e.V.
"Patientenorientierte Arzneimittelversorgung"
am 25. Oktober 2002 in Berlin
im Magnus Haus
Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin (Mitte)
Programm
10.00 Begrüßung Prof. Dr. Marion Schaefer, Humboldt-Universität zu Berlin
10.15 RD Dr. Ulrich Dietz, BMG, Ref. Arzneimittelversorgung
"Die G10-Empfehlungen und deren Umsetzung in Deutschland"
11.00 Prof. Dr. Harald Schweim, BfArm, Bonn
"Off-Label drug use aus der Sicht der Zulassungsbehörde"
11.30 Prof. Dr. Gerd Glaeske, Universität Bremen
"Notwendige Ansätze zur Gestaltung einer patientenorientierten
Gesundheitsversorgung"
12.00 Imbiss
13.00 Detlev Schröder-Bernhardi, IMS Health
"Wie gehen Ärzte mit der aut-idem-Regelung um"
13.30 Walter Pechmann, GPI Kommunikationsforschung Nürnberg
"Befragung von Ärzten und Apothekern zur aut-idem-Regelung"
14.00 Marion Rink, Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte (BGAH)
"Konsequenzen der aut-idem-Regelung für die Patienten aus der Sicht
von Selbsthilfeverbänden"
14.30 Sylvia Sänger, Zentralstelle für ärztliche Qualitätssicherung (ZäQu), Göttingen
Qualitätssicherung der Patienteninformation im Internet
15.00 Frank Lennartz, Diabetes Care Roche
"Der Nutzen des Studiengangs aus der Sicht eines Personalleiters"
16.00 Ende der Veranstaltung
anschließend Mitgliederversammlung des Vereins Consumer Health Care e.V.
im Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, Raum 3085
Weitere Informationen:
http://www.consumer-health-care.de