Auszeichnung einer jungen Wissenschaftlerin für den Einsatz körpereigener Immunzellen gegen Tumore
Der diesjährige Doktoranden-Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie wurde an Julia Seiderer von der LMU München verliehen. In Ihrer Promotionsarbeit in der Abteilung für Klinische Pharmakologie am Klinikum der Universität München, Innenstadt (Professor Dr. Stefan Endres, Arbeitsgruppe PD Dr. Gunther Hartmann) entwickelte sie auf Basis spezialisierter körpereigener Immunzellen, den sogenannten dendritischen Zellen, eine in vivo wirksame antitumorale Impfung gegen kolorektale Karzinome.
Durch die Injektion von dendritischen Zellen, die zusätzlich durch CpG-Oligodeoxynukleotide aktiviert wurden, konnten im Mausmodell selbst ausgebildete Tumore zur Rückbildung gebracht werden. Durch Impfung mit einer bestimmten Gruppe von körpereigenen weißen Blutzellen, den dendritischen Zellen, können bereits ausgebildete Tumore zur Rückbildung gebracht werden. Dies wurde erstmals 1998 bei einzelnen Patienten mit schwarzem Hautkrebs gezeigt und wird seither in USA und Europa für weitere Tumorerkrankungen intensiv untersucht. Vor fünf Jahren wurden kurze Ketten von Kernsäurenmoleküle (sogenannte CpG-Oligonukleotide) entdeckt, die in der Lage sind, weiße Blutzellen zu aktivieren. Jetzt wurde gezeigt, dass die CpG- Oligonukleotide auch dendritische Zellen stimulieren können und sie das Tumorwachstum in Versuchstieren noch effektiver als mit bisherigen Verfahren hemmen.