Ökologischer Landbau: Konzept des Nordens
"Ökologischer Landbau. Konzept des Nordens" lautet das Thema der Haydauer Hochschulgespräche im Wintersemester 2002/2003, die Prof. Dr. Jürgen Heß vom Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel vorbereitet. Zahlreiche Fachleute aus Politik, Forschung und Praxis werden im Wintersemester in öffentlichen Vorträgen Konzepte des ökologischen Landbaus vorstellen, bevor im Februar die Experten zu einer Fachtagung im Kloster Haydau zusammentreten.
Kassel. "Ökologischer Landbau. Konzept des Nordens" lautet das Thema der Haydauer Hochschulgespräche im Wintersemester 2002/2003, die Prof. Dr. Jürgen Heß vom Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel vorbereitet. Zahlreiche Fachleute aus Politik, Forschung und Praxis werden im Wintersemester in öffentlichen Vorträgen Konzepte des ökologischen Landbaus vorstellen, bevor im Februar die Experten zu einer Fachtagung im Kloster Haydau zusammentreten. Gefördert vom Otto-von-Braun-Fonds wird eine Reihe von Veranstaltungen angeboten, die auch für den interessierten Laien interessante Fragen anspricht.
Durch die BSE-Krise und diverse Futtermittelskandale verunsicherte Verbraucher sehen in ökologisch erzeugten Produkten eine sichere Alternative. Da aber auch der Ökosektor nicht von Skandalen verschont wird, bleibt die Frage: "Kann der Ökologische Landbau tatsächlich halten, was er verspricht?"
Die Veranstaltungsreihe versucht Antworten zu finden, Zusammenhänge darzustellen, bestehende Kontroversen offen zu legen und zu diskutieren. Dazu soll das Konzept des ökologischen Landbaus von verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden, angefangen bei den Verbrauchern über den Tierschutz bis hin zur Agrarpolitik.
Folgende öffentliche Veranstaltungen stehen auf dem Programm:
30. Oktober 2002, Kassel
Ökologischer Landbau aus Sicht der Verbraucher
Jutta Jaksche (Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände)
13. November 2002, Kassel
Ökologischer Landbau aus Sicht des Lebensmitteleinzelhandels
Wolfgang Gutberlet (Tegut), Michael Radau (Superbiomarkt AG)
27. November 2002, Witzenhausen
Ökologischer Landbau aus Sicht des Tierschutzes
Prof. Dr. Albert Sundrum (Universität Kassel)
16. Dezember 2002, Witzenhausen
Ökologischer Landbau aus europäischer Perspektive
Prof. Dr. Stephan Dabbert (Universität Hohenheim)
18. Dezember 2002, Witzenhausen
Strukturen und Entwicklung des organisierten Öko-Landbaus
Prinz Felix zu Löwenstein (Bundesverband Ökologische Lebensmittelwirtschaft)
8. Januar 2003, Kassel
Ökologischer Landbau aus Sicht des Naturschutzes
Prof. Dr. Hardy Vogtmann (Präsident des Bundesamtes für Naturschutz)
22. Januar 2003, Witzenhausen
Ökologisierung der Landwirtschaft vs. Ökologischer Landbau
Heinrich Kemper (Umweltausschuss Bauernverband), Urs Niggli (FIBL)
29. Januar 2003, Witzenhausen
Ökologischer Landbau aus der Perspektive der Forschung
Prof. Dr. Jürgen Heß (Universität Kassel)
Die Vorlesungen finden jeweils um 18.30 Uhr in der Alten Aula (Nordbahnhofstraße 1a) in Witzenhausen oder im Hörsaal 400 (Mönchebergstraße 7 am Holländischen Platz) in Kassel statt.
Als uni-interne Veranstaltungen sind vorgesehen:
Studentenseminar "Ökologischer Landbau als regionales Konzept am Beispiel der Legehennenhaltung"
Während die öffentliche Ringvorlesung verschiedene Perspektiven des Ökolandbaus vermitteln soll, tritt in im Studentenseminar die Regionalität in den Vordergrund. Die Studierenden im Seminar werden an der Umsetzung eines Konzeptes der "ökologisch orientierten regionalen Eiererzeugung" arbeiten. Hierbei soll versucht werden, ein transparentes aber gleichzeitig wirtschaftlich praktikables System zu entwickeln, in dessen Mittelpunkt die von regionalen Kreisläufen geprägte Erzeugung steht.
Abschlussseminar "Ökologischer Landbau: Konzept des Nordens - Modell für den Süden?"
Der Welthunger wird oft angeführt, um gegen eine Ausweitung des ökologischen Landbaus über die Grenzen Europas und Nordamerikas hinaus zu argumentieren. Traditionell ausgerichtete Agrarwissenschaftler gehen davon aus, dass die ökologische Landwirtschaft in den Tropen und Subtropen aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen nicht praktizierbar sei. Einige befürworten eine zweite "grüne Revolution" mit Hilfe der Gentechnik. Gleichzeitig geht eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern davon aus, dass gerade der ökologische Landbau als angepasste Technologie in den so genannten Entwicklungsländern maßgebliche Beiträge zur Reduzierung des Welthungerproblems leisten könnte.
Beim Abschlussseminar im Kloster Haydau wird sich eine internationale Expertenrunde mit dieser Problemstellung auseinandersetzen und diskutieren, ob sich der Ökolandbau als Konzept des Nordens auch auf den Süden übertragen lässt.
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Infos zum Thema
Prof. Dr. Jürgen Heß
Universität Kassel
Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Nordbahnhofstraße 1a
37213 Witzenhausen
t 05542 - 98 1587
m jhesz@wiz.uni-kassel.de
Weitere Informationen:
http://www.haydauer-hochschulgespraeche.de