Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung
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09.07.1998
Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung
Seit vergangenem Jahr gibt es "Potsdamer Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung". Herausgegeben werden sie von der Professur für Frauenforschung an der Universität Potsdam. Nachdem sich die ersten drei Hefte mit insgesamt sechs Filmanalysen zu Weiblichkeitskonstruktionen im Film beschäftigten, akzentuieren die Autorinnen im neuen Heft das Problem "Biomacht - Biopolitik". Prof. Dr. Irene Dölling, Dr. Daphne Hahn und Sylka Scholz präsentieren Ergebnisse aus Forschungsprojekten, die in den letzten Jahren realisiert wurden. Die Wissenschaftlerinnen setzten sich zum Beispiel mit in ostdeutschen Bundesländern stattfindenden Sterilisationen und den durch sie ausgelösten Diskursen auseinander, in denen es um Ordnungsvorstellungen und Normierungen großen Ausmaßes für den "Osten" ging. Darüber hinaus untersuchten die Forscherinnen die Motive der Frauen, sich sterilisieren zu lassen. Die Motive, die als Ausdruck von "Individualisierung" zu lesen seien, könne man demnach nur vor dem Hintergrund der Geschichte der Biopolitik in der DDR angemessen interpretieren. Daphne Hahn rekonstruiert in der Publikation die wichtigsten Phasen des Wandels von restriktiven biopolitischen Regulierungsformen hin zu "individualisierteren" und "moderneren", die durch Gesetze, Institutionen, geschichtliche Ausgangsbedingungen und das politische Selbstverständnis der DDR sowie durch äußere Einflüsse beeinflußt und befördert wurden.
Interessenten können die Studien über die Uni Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Professur für Frauenforschung, PF 900327, 14439 Potsdam oder per Tel.: 0331/977-3390 bestellen. Das Heft kostet 5,-DM zuzüglich Versandkosten.
Aktuelle Pressemitteilungen können auch abgerufen werden unter http://www.uni-potsdam.de/u/pressmitt/index.htm
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