Drittes Greifswalder Ukrainicum - 13.-26.9.1998
Zum dritten Mal bietet der einzige deutsche Ukrainistik-Lehrstuhl einen Sommerkurs an, das Greifswalder Ukrainicum
Aus Lemberg? Lwow? Lwów? Lwiw!
Drittes Greifswalder Ukrainicum
vom 13. bis zum 26. September 1998 zu Ehren von Olexa Horbatsch
Ob Olexa Horbatsch aus Lwiw mit Michail Gorbatchew aus Stawropol verwandt war, wissen wir nicht. Ob er, seinem Namen entsprechend, einen horb, Buckel, hatte, auch nicht. Daß er 92 Bananenkisten voller Bücher besaß, in summa drei Tonnen, weiß am besten unser Slawistik-Institut. Denn ein Jahr nach dem Tod eines der letzten Generalgelehrten der Ukrainistik auf der Erde hat es gerade dessen Erbe von der Witwe geschenkt bekommen.
Olexa Horbatsch (1918-1997) war 1951 der erste habilitierte ukrainistische Sprachwissenschaftler nach dem zweiten Weltkrieg, lehrte zuerst in Göttingen und dann bis zu seinem Tod in Frankfurt am Main; nebenbei war er auch Dozent an der Freien Ukrainischen Universität in München. Seine Frau Dr. Anna-Halja Horbatsch, Verlegerin und eine der bekanntesten Übersetzerinnen ukrainischer Literatur, wird das dritte Greifswalder Ukrainicum durch einige Literaturvorträge bereichern. Dazu gibt es Vorträge über Landeskunde, Dichtung, Politik. Nachmittags.
Vormittags werden die etwa zwanzig Teilnehmer am Ukrainicum in zwei Gruppen bei zwei Muttersprachlern Ukrainisch lernen, insgesamt 50 Stunden. In den letzten Jahren waren die meisten Besucher Slawistikstudenten oder -graduierte, die noch eine weitere slawische Sprache kennenlernen wollten. Es gab aber auch Anfänger noch ohne jede Zeichenkenntnis, es gab Ingenieurwissenschaftler, Osteuropahistoriker und einen künftigen jungen Attaché des Auswärtigen Amtes. Und manche kommen schon zum zweiten Mal. Am Nachmittag werden die Seminaristen in Landeskunde und Literatur unterrichtet. Sie werden dabei die durch die Horbatsch-Schenkung beste ukrainistische Bibliothek der Erde am einzigen Ukrainistik-Lehrstuhl in Deutschland benutzen lernen.
Das Programm der vierzehn Tage Ukrainicum Greifswald wird gefüllt sein. Die Hauptlast der Lehre liegt bei Prof. Dr. Valerij Michailovich Mokienko und Priv.-Doz. Dr. Rolf Göbner, dem Hauptorganisator. Der Hauptdank gilt der Bosch Stiftung in Stuttgart, die, wie schon in den letzten beiden Jahren, das Seminar sehr großzügig unterstützt und damit die Seminargebühr bei unauffälligen 100 DM hält.
Informationen von und Anmeldungen (bis zum 14. August) bei:
Prof. Dr. Valerij Mokienko, Institut für Slawistik, Domstr. 9,
17487 Greifswald, Tel. 03834-86-3220, Fax 03834-86-1248,
e-mail: mokienko@rz.uni-greifswald.de
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