Welche Chancen hat Low-tech in entwickelten Ländern?
Welche Bedeutung haben traditionelle Wirtschaftssektoren in einer "High-tech" Gesellschaft für Innovativität und Wachstum? "Policy and Innovation in Low-tech" ist das Thema einer Konferenz, die der Lehrstuhl Wirtschafts- und Industriesoziologie im Rahmen eines gerade angelaufenen EU-Forschungsprojektes durchführt. Termin ist der 14. Februar von 11 bis 16:30 Uhr. Veranstaltungsort ist das REFA-Informatik-Center, Emil-Figge-Str. 43.
Wachstumschancen und neue Arbeitsplätze werden in der Regel in "Hightech"-Bereichen und neuen Wirtschaftssektoren gesehen. Weniger in Wirtschaftszweigen, die konventionelle und standardisierte Produkte herstellen. Solchen auch als "Lowtech" bezeichneten Sektoren und Unternehmen werden in den entwickelten Ländern nur mehr ungünstige Standortbedingungen eingeräumt. Dabei gibt es eine ganze Reihe solcher Unternehmen, die erfolgreich in fortgeschrittenen Ländern produzieren. Zudem existieren prosperierende Regionen, deren industrielle Basis alte und traditionelle Technologien sind.
An diese widersprüchliche Situation knüpft ein Forschungsprojekt von Prof. Hartmut Hirsch-Kreinsen und Mitarbeitern seines Lehrstuhls Wirtschafts- und Industriesoziologie (ehemals Lehrstuhl für Technik und Gesellschaft) der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an. Das Projekt "Policy and Innovation in Low Tech. Knowledge Formation, Employment & Growth Contributions of the 'Old Economy' Industries in Europe - PILOT" wird seit Ende vergangenen Jahres für drei Jahre von der EU-Kommission gefördert. Koordiniert werden die insgesamt elf beteiligten sozialwissenschaftlichen Institute und Lehrstühle aus neun west- und mitteleuropäischen Ländern von dem Dortmun-der Lehrstuhl. Ziel des Projektes ist es, Prozesse der Wissensgenese und der Wissensnutzung in sogenannten "Lowtech"-Wirtschaftssektoren besser zu verstehen. Ihr Beitrag zu Beschäftigung, Wachstum und Innovationsfähigkeit einer Volkswirtschaft soll herausgearbeitet, politische Handlungsempfehlungen sollen abgeleitet werden.
Information: Dr. Gerd Bender, Ruf: 0231 7555571