RUB-Studie zum Response-Verhalten deutscher Unternehmen: Kontakt unerwünscht
63 Prozent deutscher Unternehmen antworten nicht auf E-Mail-Anfragen: Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die im Seminar "Unternehmenskommunikation im Internet" an der Ruhr-Universität entstanden ist. "Es sieht so aus, als hätten die Unternehmen kein Interesse an einer Kommunikation mit ihren Zielgruppen per E-Mail", fasst Dozent Arne Westermann, M. A. (30), die Arbeitsergebnisse der Studierenden zusammen.
Bochum, 21.02.2003
Nr. 54
Kontakt unerwünscht
Das Response-Verhalten deutscher Unternehmen
RUB-Seminarstudie: Schwaches Feedback auf E-Mail-Anfragen
63 Prozent deutscher Unternehmen antworten nicht auf E-Mail-Anfragen: Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die im Seminar "Unternehmenskommunikation im Internet" an der Ruhr-Universität entstanden ist (Sommersemester 2002, Sektion für Publizistik und Kommunikation). "Es sieht so aus, als hätten die Unternehmen kein Interesse an einer Kommunikation mit ihren Zielgruppen per E-Mail", fasst Arne Westermann, M. A. (30), die Arbeitsergebnisse der Studierenden zusammen.
Einfache Fragen von "Privatkunden" und "Journalisten"
Vier Studierende - Marina Knezevic, Stefan Gabler, Lars Josten und Michael S. Zerban - haben die DAX-100- und die 100 umsatzstärksten Nemax-All-Share-Unternehmen mit einfachen Fragen kontaktiert. Sie gaben sich als Jobinteressenten, Privatkunden, freie Journalisten oder Kleinanleger aus: als Personen, die für die Unternehmen von existenzieller Bedeutung sind. "Dass durchschnittlich 63, in der Spitze gar 66 Prozent der Unternehmen Basisinformationen über ihr Haus verweigern, zeigt, dass sie offensichtlich ihre Hausaufgaben vergessen, während sie über die schlechte Wirtschaftslage klagen", so Westermann.
Antworten: zu spät, unvollständig, unfreundlich
Der Kommunikationswissenschaftler untersucht derzeit die Unternehmenskommunikation via Internet in seiner Dissertation, zugleich ist er als Berater bei "güttler+klewes communications management" in Düsseldorf tätig. Er sieht die Defizite nicht allein in der mangelnden Response-Rate. Auch die Unternehmen, die auf die Fragen antworteten, stellten sich häufig kein Ruhmesblatt aus: "Wir waren überrascht, als wir feststellten, dass die Antworten teilweise zu spät kamen, unvollständig oder gar unfreundlich waren", sagt Westermann. Übrigens: Auf keine einzige Antwort gab es eine Folge-Mail.
Kommunikation bleibt auf der Strecke
Seminarteilnehmer Michael S. Zerban, zugleich Inhaber der PR-Agentur Communication Office Düsseldorf, fasst die Ergebnisse der Studie aus seiner Sicht zusammen: "Die Kommunikationsstrukturen der Unternehmen bleiben auf der Strecke. Das ist gerade in Zeiten wirtschaftlicher Rezession mehr als bedenklich, werden hier doch wichtige Chancen vergeben."
Bestelladresse und weitere Informationen
Die Seminararbeit liegt seit kurzem vor, Unternehmen können sie für 25 Euro Schutzgebühr bestellen bei:
Arne Westermann, Institut für Medienwissenschaft der RUB (vorm. Sektion für Publizistik und Kommunikation), Fakultät für Philologie, GA 2/142, Tel. 0234/32-24764, Mobil: 0173/2810492, Fax: 0234/32-14241, E-Mail: arne.westermann@rub.de
Internet: http://www.arne-westermann.de
Weitere Informationen:
http://www.arne-westermann.de