Benz neuer Vorsitzender des Kuratoriums
Der ehemalige Generalsekretär des Wissenschaftsrates Dr. jur. Winfried Benz wurde heute (10.3.2003) zum neuen Vorsitzenden des Kuratoriums der Universität Erfurt gewählt. Er tritt turnusmäßig die Nachfolge von Prof. Dr. Dieter Langewiesche an. Der ehemalige Vizepräsident der Universität, der den Vorsitz im Jahr 2000 übernommen hatte, gehört auch weiter dem Kuratorium an. Neue stellvertretende Vorsitzende ist seit heute die Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Beate Schneider aus Hannover. Der Präsident der Universität Erfurt Dr. Wolfgang Bergsdorf, dankte Langewiesche für sein engagiertes Wirken als Kuratoriumsvorsitzender und beglückwünschte die beiden neuen Mitglieder zu ihrer Wahl. Er sei sicher, dass die Universität damit auch in Zukunft hervorragende Beratung und Unterstützung durch ihr Kuratorium habe.
Dr. Winfried Benz (66) war bis vor einem Jahr Generalsekretär des Wissenschaftsrates, des wichtigsten deutschen Politikberatungsgremiums in Forschungsfragen. Der gebürtige Freiburger war an mehreren deutschen Universitäten als Kanzler tätig, bevor er 1989 zum Wissenschaftsrat nach Köln kam und dort die wohl spannendste Arbeitsphase des Gremiums mitgestaltete: die Begutachtung und Neuordnung der ostdeutschen Forschungslandschaft. In dieser Funktion war er auch von Anfang eng der Neugründung der Universität Erfurt verbunden, die er als ein "Reformprojekt" begleitete und beförderte. Mit seinem Amtsvorgänger im Vorsitz des Kuratoriums sei er sich einig, dass die Universität Erfurt nach der gelungenen Aufbauphase nun angesichts der Sparmaßnahmen des Landes in einer schwierigen Situation sei, erklärte Benz im Anschluss an die Sitzung. Bei einer so kleinen Hochschule drohe jeder Schnitt ein Eingriff in die Substanz zu werden, betonte der neue Vorsitzende. Man müsse verhindern, dass Finanzzwänge das Reformkonzept gefährdeten. Insbesondere das einmalige BA/MA-Konzept der Universität und das Studium fundamentale müssten als auszeichnende Elemente erhalten und ausgebaut werden, so Benz.
Seine Stellvertreterin Prof. Dr. Beate Schneider (Jhg. 1947) studierte Politikwissenschaft, Publizistik und Geschichte in Mainz, Frankfurt und Tucson/Arizona. Nach der Promotion war sie an der Universität der Bundeswehr in Hamburg im Planungsstab des Präsidenten, später als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Institut für Internationale Politik tätig. 1985 wurde sie zur Professorin für Journalistik berufen. Seit 1993 ist sie als Professorin für Medienwissenschaft am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung der Hochschule für Musik und Theater Hannover tätig. Der Wahl in die Funktionen ging die Bestellung der beiden neuen Kuratoriumsmitglieder durch die Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst zuvor.
Das Kuratorium der Universität Erfurt kann "maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Universität nehmen". Es schlägt dem Senat den Rektor zur Wahl vor, nimmt Stellung zu allen grundsätzlichen Angelegenheiten und gibt Empfehlungen, insbesondere zur Entwicklungsplanung der Universität. Dem Kuratorium wurden mit der Grundordnung der Universität "weitgehende Kompetenzen" eingeräumt. Es konnten hochkarätige Experten mit langjährigen Erfahrungen in Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung für eine Mitarbeit gewonnen werden. Dem Kuratorium gehören u.a. auch der Unternehmensberater Professor Dr. h.c. Roland Berger; der ehemalige Hauptgeschäftsführer des DIHT Dr. Franz Schoser; Landesfunkhausdirektor Werner Dieste sowie Konsul Dr. Stephan Holthoff-Pförtner an.