Warum manche Kooperationen scheitern
Der starke Wettbewerb in der Lebensmittelwirtschaft zwingt immer mehr Industrie- und Handelsunternehmen dazu, sich zu unternehmensübergreifenden Wertschöpfungsketten zusammenzuschließen. Oftmals stehen die Partner aber schon bald nach dem ambitionierten Beginn vor dem Scherbenhaufen ihrer Kooperationsbeziehung. Warum dies so ist und was Unternehmen für die erfolgreiche Gestaltung ihrer Zusammenarbeit tun können, das hat das interdisziplinäre Verbundprojekt "Vertiko - Vertikale Kooperation zwischen Industrie und Handel" untersucht. Die Ergebnisse der zweieinhalbjährigen Arbeit werden am Montag, 24. März, in den Hackeschen Höfen in Berlin vorgestellt.
Wenn Kooperationsbeziehungen scheitern, dann wurde zuvor häufig das Zusammenspiel zwischen unternehmensinternen und unternehmensexternen Schnittstellen nicht genügend berücksichtigt. Der Forschungsverbund fand heraus, dass in Kooperationsprojekten das Interesse des Managements in erster Linie auf die Gestaltung der zwischenbetrieblichen Grenzen konzentriert ist und die innerbetrieblichen Kommunikations- und Koordinationserfordernisse vernachlässigt werden. Die Fixierung auf das komplexe unternehmensübergreifende Schnittstellenmanagement verstellt den Blick auf die internen Störinseln.
Hinzu kommt, dass auch der "Faktor Mensch" oft kaum berücksichtigt wird. Erfolgreiche Kooperationen zeichnen sich dadurch aus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Funktionen in Prozessen denken können und über funktionsübergreifendes Wissen verfügen. Neue, höherwertige Qualifikationen und eine vertrauensgestützte Kooperationskultur zählen zu den Voraussetzungen für funktionierende Wertschöpfungspartnerschaften.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation ist die Beziehung zwischen der Henkel Wasch- und Reinigungsmittel GmbH und der dm-drogerie markt GmbH & Co. KG. Die Forschungspartner im Vertiko-Verbundprojekt - bestehend aus den beiden Unternehmen, der VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH, der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg sowie der Sozialforschungsstelle Dortmund - untersuchten die Kooperationsbeziehung zwischen Henkel und dm und leiteten daraus auf andere Wertschöpfungsketten übertragbare Handlungsempfehlungen ab.
Vertiko wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderkonzeptes "Innovative Arbeitsgestaltung - Zukunft der Arbeit" gefördert und vom Projektträger DLR betreut. Die Abschlusstagung des im Oktober 2000 gestarteten Projektes findet am Montag, 24. März, um 9.30 Uhr in den Hackeschen Höfen (Kleiner Festsaal), Rosenthaler Straße 40/41 in 10178 Berlin statt.
Weitere Informationen zu Vertiko gibt es im Internet unter http://www.vdivde-it.de/vertiko oder bei
VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH
Dr. Daniel Bieber / Dr. Regina Buhr
Rheinstraße 10 B, 14513 Teltow
Telefon: 03328/435-231/109; Fax: 03328/435-216
E-Mail: bieber@vdivde-it.de, buhr@vdivde-it.de
Weitere Informationen:
http://www.vdivde-it.de/vertiko