Feuermale mit dem Laser behandeln
Ärzte des Universitätsklinikums Heidelberg engagieren sich in der Danziger Kinderklinik / Medizingerät als Gastgeschenk
Bereits zum zweiten Mal hat eine kleine Gruppe von Ärzten des Universitätsklinikums Heidelberg die Medizinische Akademie der Universität Danzig besucht und deren Aufbauarbeit in der Kinderchirurgie unterstützt. Als Gastgeschenk hatten sie einen Medizinlaser im Gepäck, der im Heidelberger Klinikum ausgemustert werden musste und vom Darmstädter Ingenieurbüro Goebel kostenlos überholt und technisch aufgerüstet wurde. Weiterer Sponsor war der Lionsclub Darmstadt. Mit dem Lasergerät können kleine Patienten behandelt werden, die mit einem Feuermal geboren sind. Bislang gab es in Polen diese Behandlungsmöglichkeit nur im Breslauer Kinderkrankenhaus. In der Vergangenheit waren im Rahmen privater Initiativen polnische Kinder nach Heidelberg zur Behandlung gekommen.
"Wir haben bei unserem Aufenthalt in Danzig insgesamt 35 Kinder untersucht und acht behandelt", berichtet Prof. Dr. Zacharias Zachariou, Leitender Oberarzt der Kinderchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Heidelberg. Mit seine Kollegin Dr. Birgit Kahle, Oberärztin an der Universitätshautklinik, wies er Ärzte und Pflegepersonal der Danziger Klinik in den Umgang mit dem modernen Lasergerät ein. Ingenieur Klaus Göbel, Geschäftsführer des Ingenieurbüro Goebel, der sich ebenso wie die beiden Ärzte privat für diese Aktion engagierte, trainierte die Techniker der Danziger Klinik im Umgang mit der Lasertechnik.
Ein Hämangiom (Blutschwamm, Feuermal) ist ein angeborener gutartiger Tumor der Blutgefäße. An der Haut oder Schleimhaut erscheint es als bläulich bis rötliche Verfärbung. Meist verursachen Hämangiome, bis auf kosmetische Beeinträchtigungen, keinerlei Beschwerden. In vielen Fällen kann auf eine Therapie verzichtet werden, da sich die Tumoren spontan rückbilden. Dies gilt nicht für Hämangiome, die ihre Größe in relativ kurzer Zeit ändern, und Organe, z. B. das Auge oder die Atemwege an der Nase, verlegen. Eine notfallmäßige Behandlung ist unerlässlich; mit dem Laser kann diese ohne große plastische Operationen erfolgen.
Das Engagement der Heidelberger Ärzte und der Darmstädter Sponsoren fand in der Universität Danzig große Resonanz. "Das Medizingerät verbessert wesentlich die technische Ausstattung unserer Kinderchirurgie. Dadurch sind wir in die Lage, als zweites medizinisches Zentrum in Polen diese moderne Behandlung anzubieten", erklärte Prof. Wieslaw Makarewicz, Rektor der Universität Danzig, und wies auf die langjährige Kooperation der kinderchirurgischen Abteilungen in Heidelberg und Danzig hin.