Der Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Wolfgang Ketterle zu Gast an der Universität Hannover
Die Universität Hannover und die Deutsche Physikalische Gesellschaft laden ein zu einem öffentlichen Abendvortrag
Er hat Atome dazu gebracht "unisono zu singen" und damit einen neuen Materiezustand, das Bose-Einstein-Kondensat, entdeckt. Für seine Forschung erhielt Prof. Dr. Wolfgang Ketterle 2001 zusammen mit zwei amerikanischen Kollegen den Nobelpreis für Physik.
Am Mittwoch, den 26. März 2003 hält der Wissenschaftler vom renommierten Massachusetts Institute of Technology einen öffentlichen Abendvortrag an der Universität Hannover mit dem Thema "Ultrakalte Quantengase - die kälteste Materie im Universum". Veranstaltungsort ist das Audimax im Hauptgebäude der Universität Hannover, Welfengarten 1, 30167 Hannover. Der Vortrag beginnt um 20 Uhr.
"Wenn wir einen Kühlschrank in die Wüste stellen, schaffen wir dort einen neuen Zustand von Materie. Was wir mit unseren Bose-Einstein-Kondensaten gemacht haben, ist etwas ganz Ähnliches. Wir versuchen, unter extremen Bedingungen Materie herzustellen, die man unter normalen Umweltbedingungen nicht sehen würde," so beschreibt Prof. Wolfgang Ketterle den Inhalt seines Vortrages.
Die Erzeugung des neuen Materiezustandes hat Entwicklungen in viele Richtungen stimuliert etwa hochempfindliche Sensoren zur Navigation in Flugzeugen, Atomlaser oder neue Modelle für Isolatoren und Supraleiter.
Die Verknüpfungen zwischen den Forschungsgebieten Ketterles und denen des Instituts für Quantenoptik an der Universität Hannover sind sehr eng. Die Bose-Einstein-Kondensation dient am Institut als Grundlage für viele weitergehende Forschungen, zum Beispiel mit Solitonen.
Wolfgang Ketterle studierte Physik an der Universität in Heidelberg und der Technischen Universität München, seine Dissertation absolvierte er am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching. 1990 ging er als Post Doc an das berühmte Massachusetts Institute of Technology (MIT), an dem er inzwischen als ordentlicher Professor forscht. Seinen wissenschaftlichen Weg beschreibt der gebürtige Heidelberger als Zick-Zack-Kurs: von der theoretischen Physik über die Molekülspektroskopie und angewandten Laserdiagnostik zurück zur Grundlagenforschung in der Atomphysik. Für manche Richtungswechsel hat er großes Selbstbewusstsein benötigt und bewiesen und dazu möchte der Nobelpreisträger gerade junge Forscher ermuntern: auch einmal gegen den Strom zu schwimmen.
Hinweis an die Redaktion:
Für nähere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Eberhard Tiemann vom Institut für Quantenoptik unter 0511/762-3306 oder unter tiemann@iqo.uni-hannover.de gern zur Verfügung.