Weltwasserforum in Kyoto:Grenzüberschreitendes Wassermanagement fördert Konfliktlösung & Kooperation
Vom 16. bis zum 23. März 2003 findet in Kyoto das 3. Weltwasserforum statt. Mehr als 10.000 Teilnehmer aus rund 160 Ländern beraten über konkrete Maßnahmen zur Lösung der Wasserprobleme im 21. Jahrhundert. Aus diesem Anlass lädt die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) am Donnerstag, den 20. März 2003 in Shiga zum Workshop "Facilitating Transboundary Water Management" ein. Der Workshop, der die Gestaltung grenzübergreifenden Wassermanagements zum Inhalt hat, wird im Auftrag der GTZ von Peter J. Croll, Geschäftsführer des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC), moderiert.
Im Internationalen Jahr des Süßwassers knüpft die Konferenz an den Umweltgipfel in Johannesburg im August 2002 an. Damals hatten sich die Teilnehmer geeinigt, die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser bis zum Jahre 2015 zu halbieren. Auch wenn die Kyoto-Konferenz durch die Irak-Krise überschattet wird - ihre Teilnehmer sind sich dramatisch bewusst, dass in der zurückliegenden Dekade mehr Menschen wegen katastrophaler Wasserversorgung ums Leben gekommen sind als durch Aids oder kriegerische Konflikte.
Der Zugang zu Trinkwasser als Konfliktursache ist deshalb eines der Kernthemen des Welt-Wasser-Forums. "Das erfolgreiche, gemeinsame Management von grenzüberschreitenden Gewässern ist eine überlebenswichtige Notwendigkeit - es ist eine Frage von Krieg und Frieden," erläutert Peter Croll, Geschäftsführer des BICC und Moderator des Workshops "Facilitating Transboundary Water Management".
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht die Frage, welchen Beitrag die Entwicklungszusammenarbeit leisten kann, grenzübergreifendes Wassermanagement erfolgreich zu organisieren. Internationale Akteure, Regierungen von Anrainerstaaten ebenso wie Wasserexperten sind eingeladen, sich an dieser Diskussion zu beteiligen. An dem Erfahrungsaustausch nehmen u.a. teil Manfred Konukiewitz, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und Thomas Schild, Programmleiter für Grenzüberschreitendes Wassermanagement (GTZ), sowie Jarso Shiferaw (Äthiopien), Minister für Wasserressourcen und Vorsitzender des Nil-Ministerrates, und Reggie Tekateka (Südafrika), Vertreter der Orange Senqu Flusskommission.
Der Workshop knüpft an die Erfahrungen des Petersberg Prozesses an, in dem Deutschland einige internationale Rundtisch-Zusammenkünfte zu grenzüberschreitendem Wassermanagement initiiert hat. Auch die Ergebnisse der Internationalen Frischwasser-Konferenz, eingeladen durch die Bundesregierung im Dezember 2001 in Bonn, fließen in die Tagung ein. Die sog. "Bonn Keys" der Frischwasserkonferenz benennen als vorrangiges Ziel des grenzübergreifenden Wassermanagement den gegenseitigen Vorteil aller Anrainer.
Die "Bonn Keys" fordern insbesondere:
- Die Schaffung von institutionellen Mechanismen, die die Teilnahme aller Anrainer gewährleisten;
- die Intensivierung der regionalen Kooperation über innere und internationale Grenzen hinweg und die die Interessen sowohl der Ober- als auch der Unteranrainer gewährleistet;
- die Initiierung von aktiven Strategien, die den Austausch von wasserbezogener Expertise und gegenseitiges Problemverständnis fördern.
Nach Berechnungen des Weltwasserrats wird in gut zwanzig Jahren die halbe Weltbevölkerung unter Trockenheit und verschmutztem Trinkwasser leiden, sollte sich der Umgang mit der wertvollen Ressource nicht ändern. "Allein Kooperation und das Bemühen um gemeinsame Konfliktlösungsmechanismen stellen wirksame Präventivmaßnahmen gegen gewaltsame Auseinandersetzungen um die knappe Ressource Wasser dar," mahnt Peter Croll an.
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Susanne Heinke-Mikaeilian
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