IFW Dresden zeigt neueste Supraleiter auf Hannovermesse 2003
Im Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden wird seit der Entdeckung der Hochtemperatursupraleiter (HTSL) im Jahr 1986 an mehreren HTSL - Werkstoffen und Herstellungstechnologien mit großem Erfolg gearbeitet. So konnte 2001 auf der Hannovermesse der weltweit erste supraleitend berührungsfrei gelagerte Lift vorgestellt werden. Auch 2003 zeigt das IFW neueste Ergebnisse der Supraleiterforschung in Halle 4 - Stand F 64.
Highlights des diesjährigen Messeauftritts des IFW Dresden sind:
Massive YBCO - Supraleiter als stärkste Dauermagnete
Diese Dauermagnete werden unter anderem im IFW aus YBCO (Yttrium-Barium-Cupfer-Oxid)- Legierungen in Form von Massivmaterial für magnetische Lager im Labormaßstab hergestellt. Es können mit diesen Dauermagneten Magnetfelder von 16 Tesla bei -250°C eingefroren werden. Diese Leistung definierte für mehrere Jahre die Welspitze und wurde vor wenigen Monaten nur von einer japanischen Gruppe übertroffen. Sie zeigt die hohe Qualität der entwickelten Herstellungstechnologie. Funktionsmodelle veranschaulichen am Messestand die faszinierenden Eigenschaften und wecken Zukunftsträume.
Erst kürzlich gelang die Herstellung eines der bisher stärksten supraleitenden Magnet-Radiallager. Diese bestehen aus YBCO- Hohlzylindern, in denen NdFeB-Permanentmagnete und Eisenbleche in der Bohrung des YBCO-Hohlzylinders mit einem Luftspalt angeordnet sind. Als herausragendes Ergebnis wurde in einem derartigen Lager bei 77 K eine axiale Steifigkeit von 2400 N/mm und eine radiale Steifigkeit von 1200 N/mm erzielt.
Zur Zeit arbeiten die Forscher des IFW Dresden mit anderen sächsischen Firmen und Einrichtungen am Projekt SUPRATRANS, in dem die Anwendungsmöglichkeiten solcher Supraleiter in der Verkehrstechnik untersucht werden.
Y123 - Bandleiter mit hohen Stromdichten
In internationaler Kooperation gelang im IFW Dresden 2001 erstmalig die Herstellung von längeren YBaCuO-Bändern im RABiTS -Verfahren und damit der Nachweis für die industrielle Eignung dieser Technologie. Die am IFW-Messestand präsentierten Bänder weisen Stromdichten von bis zu 1.3 MA/cm2 auf. Ein entscheidender Beitrag zu diesem Erfolg war die Herstellungstechnologie eines Nickel-Wolfram-Substratbandes im IFW Dresden. Das technische Anwendungspotential dieser Bandleiter erstreckt sich von der Anwendung in der Energietechnik über die Energiespeicherung bis hin zu Elektromotoren.
Den Messestand des IFW Dresden finden Sie auf der Hannovermesse 2003 in Halle 4, Stand F64.
Das IFW Dresden ist ein von Bund und Ländern gemeinsam finanziertes Forschungsinstitut, in dem naturwissenschaftlich fundierte Materialforschung betrieben wird. Mit über 400 Mitarbeitern gehört es zu den größten Leibniz-Instituten.
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Dipl.-Ing. Wilfried Pfeiffer
IFW Dresden
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