Eine weitere Verkehrsanbindung an das Neuenheimer Feld ist für die Krankenversorgung erforderlich
Das Rektorat der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Vorstand des Universitätsklinikums erwarten massive Verkehrsprobleme / Umzug von Kliniken und neue Klinikprojekte lassen Zahl der Patienten steigen
Das Rektorat der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Vorstand des Universitätsklinikums halten es für dringend erforderlich, dass in absehbarer Zeit eine weitere Verkehrsanbindung des Neuenheimer Feldes geschaffen wird. "Unsere Patienten und ihre Angehörigen müssen die Kliniken problemlos und ohne Verzögerung erreichen können", erklärte Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg bei einer Pressekonferenz in Heidelberg. Sie wies darauf hin, dass die derzeitigen Zugangswege nicht ausreichten, um massive Staus zu Stosszeiten zu verhindern. Dadurch könne die Ab- und Anfahrt der Rettungswagen stark behindert oder unmöglich werden. Diese Aspekte solle der Gemeinderat, der am 9. April über einen weiteren Zugang zum Neuenheimer Feld entscheiden wird, berücksichtigen.
"Im vergangenen Jahr wurden in den Universitätskliniken im Neuenheimer Feld insgesamt 388.000 Patienten stationär und ambulant behandelt", sagte Frau Gürkan. Für das Jahr 2004, in dem die Medizinische Klinik aus Bergheim in den Neubau im Neuenheimer Feld übersiedelt, wird eine Zunahme des Patientenstromes auf mindestens 551.000 pro Jahr erwartet. "Wir gehen allerdings davon aus, dass insbesondere die Zahl der ambulanten und tagesklinischen Patienten noch stärker steigen wird", erklärte Frau Gürkan. Dies sei unter anderem durch die Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf sogenannte Fallpauschalen bedingt, die den Klinikaufenthalt verkürzen. Immer mehr Patienten würden morgens zur Behandlung in die Klinik kommen und abends bereits entlassen werden. Patienten seien oft nicht in der Lage, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
Neue Einrichtungen zur Behandlung krebskranker Patienten
"Weitere Umzüge von Kliniken und neue Klinikprojekte sind geplant und werden die Verkehrsituation verschärfen", sagte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Hans-Günther Sonntag. "Der Gemeinderat sollte deshalb eine zukunftsträchtige Entscheidung treffen, die langfristig den Standort Neuenheim für Krankenversorgung und Wissenschaft nicht nur sichert, sondern stärkt." Er wies darauf hin, dass der Wissenschaftsrat in seinem Gutachten Anfang des Jahres dem Universitätsklinikum empfohlen hat, auch die Hautklinik und Frauenklinik, die sich derzeit noch im Heidelberger Stadtteil Bergheim befinden, nach Neuenheim zu verlegen. Wegweisende Projekte des Klinikums wie die Schwerionenanlage und das Klinische Tumorforschungszentrum, deren Bau bzw. Umsetzung in den kommenden Jahren geplant ist, verdienten eine Unterstützung durch die Verkehrsplanung. "Damit kann Heidelberg bundesweit einmalige und international bedeutsame Einrichtungen zur Behandlung krebskranker Patienten anbieten," sagte Prof. Sonntag.
Auch die Zahl der Mitarbeiter, die täglich im Neuenheimer Feld arbeiten, wird durch den Umzug der Kliniken und der Klinikumsverwaltung weiter zunehmen. Allein im kommenden Jahr werden es zusätzlich 1.850 sein. Auch hier sei ein Ausbau des Nahverkehrs nur eine Teillösung, da durch die Schichtdienste in den Kliniken insbesondere ein Großteil der hier beschäftigten 6000 Frauen auf ihr eigenes Verkehrsmittel angewiesen seien.
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