Kühe auf Teppichboden - Hohenheimer Entwicklung fördert Tierschutz und ist ökonomisch sinnvoll
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2. April 2003
khg/Blz
PRESSEMITTEILUNG
Kühe auf Teppichboden
Weichgummimatten erleichtern Kühen das Stallleben
Hohenheimer Entwicklung fördert Tierschutz und ist ökonomisch sinnvoll
Wissenschaftler aus dem Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim haben ein System entwickelt, das Kühen das Leben in Ställen mit Böden aus Beton oder Gussasphalt wesentlich erleichtert. Der herkömmliche Stallboden schränkt die Mobilität der Kühe erheblich ein und ist zudem ein Hauptrisikofaktor für schwere Klauenprobleme. Bereits nach wenigen Jahren sind die meisten Stallböden zu glatt für die Kühe und lassen sich auch nur wenig aufrauhen. Außerdem sind die harten Laufflächen für die Bedürfnisse des Rindes völlig ungeeignet, da Körperbau und Klauenaufbau für nachgiebigen Untergrund geschaffen sind. Nach den Untersuchungen der Wissenschaftler um Prof. Dr. Thomas Jungbluth vom Institut für Agrartechnik dienen die Hinterfüße der Kühe hauptsächlich zum Vorschub, während die Vorderfüße die Vorwärtsbewegung aufnehmen müssen. Die dabei auftretenden Kräfte können jedoch nur begrenzt aufgefangen werden. Das führt bei hartem Boden zu mechanisch bedingten Klauenschäden.
Für dieses Problem haben die Hohenheimer Wissenschaftler jetzt eine Lösung entwickelt. Durch die Auflage weicher Gummimatten auf den Stallboden können die Klauen mindestens 4 mm einsinken, und diese Matten bieten auch bei Schmutz und Nässe ausreichende Sicherheit. Nach diesen Untersuchungen sind Gummimatten, die auf der Unterseite weiche Noppen haben, am besten für diesen Zweck geeignet. Das Hohenheimer System der maßgeschneiderten Matten, die mit simplen Befestigungen mit dem Stallboden verbunden werden, hat das Verhalten der Kühe schlagartig geändert. Das fällt besonders beim Laufen auf. Die Tiere bewegen sich wieder schwungvoll und spontan fort. Die Schritte werden wieder so lang wie auf der Weide. Offensichtlich genießen es die Tiere, gefahrlos und mit Vertrauen in den Fußboden gehen zu können.
Auch die eigene Körperpflege der Kühe kann jetzt wieder problemlos stattfinden, da die Kühe beim "Sich-Lecken" dreibeinig und mit starker Körperbiegung stehen, sind sie auf den herkömmlichen Böden stark ausrutschgefährdet. In den Laufställen mit Weichgummimatten stehen sie sicherer, lecken sich doppelt so oft bedeutend kraftvoller und zeigen Brunstverhalten viel deutlicher.
Die Investition in den Komfort der Kühe lohnt sich für den Tierhalter: Leistungseinbußen durch Lahmheit, Krankheit oder stille Brunst wird wirksam vorgebeugt. Das Haltungssystem wird tiergerechter. Zudem sind Klauenerkrankungen äußerst schmerzhaft, so dass schon aus ethischen Gründen der Tierhalter alles tun sollte, um diese Erkrankungen wirkungsvoll zu verhindern, jetzt mit dem "Teppichboden" im Stall.
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