Früher Ansporn zur wissenschaftichen Arbeit
Ganz im Zeichen des jüngsten wissenschaftlichen Nachwuchses steht eine neue Veranstaltung an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster, die künftig zur festen Tradition werden soll. Ziel des so genannten "Science Day", der am 16. Mai 2003 erstmals stattfinden wird, ist neben einer Förderung des Campus-Lebens insbesondere eine frühzeitige Motivation zum wissenschaftlichen Arbeiten. Verbunden mit diesem Tag der Wissenschaft ist am selben Nachmittag eine Promotionsfeier und die erstmalige Vergabe eines Promotionspreises.
Am Science Day will die Medizinische Fakultät zum einen Doktoranden, die ihre Doktorarbeit nahezu abgeschlossen aber noch nicht offiziell eingereicht haben, die Gelegenheit zur Präsentation ihrer bisherigen Ergebnisse geben. Häufig ist es nämlich so, dass die jungen Mediziner ihre Datenerhebung für die Promotion bereits abgeschlossen haben, bevor sie das Praktische Jahr (PJ) ableisten. Bis zum 3. Staatsexamen kommt es dann meistens zu einer unfreiwilligen Ruhephase der wissenschaftlichen Arbeit. "Wir wollen die Doktoranden da abholen, wo sie gerade mit ihrer Arbeit beschäftigt sind", betont der Studiendekan der Medizinischen Fakultät Dr. Bernhard Marschall. Am Science Day soll ihnen nun die Möglichkeit eröffnet werden, ihre offiziell noch nicht vorgelegte Promotionsarbeit bereits zu diesem frühen Zeitpunkt einem Fachgremium vorzustellen. Bei besonders überzeugenden Arbeiten winkt dafür sogar ein Preis. In den Kategorien experimentelle und klinische Arbeiten sind jeweils drei Science Day-Preise in Höhe von 1000, 500 und 250 Euro ausgeschrieben, die zu weiterem wissenschaftlichem Engagement anspornen sollen.
Parallel zur Vorstellung und Bewertung der Arbeiten finden am Vormittag ebenfalls im Lehrgebäude der Medizinischen Fakultät verschiedene Workshops statt, die jüngeren Studierenden wichtige Hilfen und Tipps in praktischen Fragen rund um die Doktorarbeit vermitteln sollen. Das Spektrum reicht von Tipps und Tricks zur Erstellung einer Powerpoint-Präsentation bis hin zum kleinen Einmaleins der Rhetorik. Darüber hinaus fungiert der Science-Day auch als große Informations- und Kontaktbörse, bei der künftige Doktoranden frühzeitig unterschiedlichste wissenschaftliche Arbeitsgruppen der Fakultät kennen lernen, sich entsprechend
orientieren und vielleicht bereits erste Verbindungen knüpfen können.
Im Anschluss an den vormittäglichen Science Day findet um 15.30 Uhr im Hörsaal L 10 im Lehrgebäude eine akademische Festveranstaltung statt, bei der den jungen Medizinerinnen und Medizinern, die in den letzten Wochen und Monaten ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen haben, die Urkunde in feierlichem Rahmen überreicht wird. Zuvor wird sich die Medizinethikerin Prof. Dr. Dr. Bettina Schöne-Seifert in einem Festvortrag mit dem Thema "Medizinethik heute" beschäftigen. Besonderer Höhepunkt der Promotionsfeier ist die erstmalige Vergabe eines Promotionspreises. Eine Chance auf diese mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung haben diejenigen Doktoranden, die für ihre Doktorarbeit die Bestnote "summa cum laude" erhalten haben.
Indem die Medizinische Fakultät die Bedeutung dieser ersten akademischen Auszeichnung durch einen angemessenen feierlichen Rahmen mehr betont und in das öffentliche Interesse rückt, soll gleichzeitig das Ansehen des Doktortitels gefördert und einer sinkenden Promotionsquote entgegengewirkt werden. Während die Zahl der Promotionen in Münster laut Marschall mit rund 200 pro Jahr zwar noch relativ konstant ist, sei doch bundesweit ein Abwärtstrend bei der Zahl medizinischer Doktorarbeiten zu beobachten.
Weitere Informationen:
http://www.uni-muenster.de/DekanatMedizin/