Ringvorlesung zum Krieg im Irak
Kein Ereignis hat die Menschen in Deutschland in den letzten Monaten so beschäftigt wie der Krieg im Irak. An der Universität Münster werden im Sommersemester die Hintergründe und Perspektiven des Krieges in einer fachübergreifenden Ringvorlesung beleuchtet. Die öffentliche Veranstaltungsreihe startet am 28. April 2003 um 18.15 Uhr im Hörsaal S 9 des münsterschen Schlosses mit einem Vortrag von Prof. Dr. Knud Krakau von der Freien Universität Berlin über "Strategien zur Legitimierung von Gewalt in der amerikanischen Außenpolitik".
Mit dieser kurzfristig geplanten Reihe wollen die Veranstalter bewusst auf eine aktuelle Entwicklung mit einer für Hochschulen angemessenen Veranstaltungsform, der Vorlesung, reagieren. Obwohl sich die Vorlesung zunächst an Studierende und Universitätsangehörige aus allen Fachbereichen richtet, sind auch Interessierte aus Stadt und Region eingeladen und willkommen. Die Ringvorlesung will so einen öffentlichen Beitrag leisten zu den gesellschaftlichen Reaktionen auf den Irak-Krieg.
Bei der Auswahl der Referenten wurde darauf geachtet, möglichst viele Fachbereiche einzubinden, um so das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Zu Wort kommen neben Politologen, Juristen, Historikern, Publizisten und Ökonomen auch Islamwissenschaftler und Theologen. Neben Professoren der Universität Münster und anderer Hochschulen halten auch ein Politiker und ein Vertreter der Kirche Vorträge. So spricht der Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei über die Folgerungen des Kriegs für eine europäische Friedenspolitik, und Dr. Hans-Gerd Angel vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz erläutert die kirchliche Position zu dem Konflikt.
Wichtig ist den Veranstaltern, dass die Ringvorlesung nach Möglichkeit Einseitigkeit vermeidet und sich nicht auf tagesaktuelle Ereignisse im Irak beschränkt: "Vielmehr sollen neben den aktuellen Ereignissen hauptsächlich Fragen des Vorfeldes des Krieges und besonders Fragen nach zukünftigen Perspektiven eine Rolle spielen".