Lingua obscura - Linguistik-Ringvorlesung
Lingua obscura
Einladung zur Linguistik-Ringvorlesung im Sommersemester 2003
Das Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität zu Berlin lädt zur Ringvorlesung über "Linguistische Fehlargumentationen". SprachwissenschaftlerInnen verschiedener deutscher Universitäten spüren jeweils montags von 12-14 Uhr im Raum 2091/92 (Ausnahmen siehe Programm), Hauptgebäude Unter den Linden 6, den Fallstricken und Eigenarten der deutschen Sprache nach. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Ewald Lang vom Lehrstuhl für Semantik der HU. Gäste sind herzlich willkommen, versprechen die Organisatoren doch "Erkenntnisgewinn in der Sache und Lustgewinn im Vollzug".
Die Linguistik hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend von ihrer philologischen Mutterdisziplin emanzipiert. Zugleich hat sie das Spektrum ihrer Untersuchungen bedeutend erweitert und in ihre heuristischen und methodischen Verfahren enorm diversifiziert. Ergebnis waren unverkennbare Erfolge der Linguistik. Die öffentliche Ringvorlesung wird sich jedoch einigen ihrer inzwischen erkannten aber selten thematisierten Misserfolge widmen.
Unterstützt von auswärtigen Gästen, blicken die Referenten kritisch auf das tägliche wissenschaftliche Vorgehen ihrer Zunft. Dargestellt und diskutiert werden exemplarische Fälle erkannten und korrigierten Irrtums - quer durch die Teilgebiete der Linguistik.
Programm
Mo, 05.05.2003 Gerhard Jäger (U Potsdam): "Grammar doesn't count?"
Mi, 14.05.2003 Manfred Krifka (HUB): "Skopusgerangel oder Wie man in 15 Jahren einige semantische Probleme löst" (14-16 Uhr, UL 6, Raum 3094)
Mo, 19.05.2003 Peter Eisenberg (U Potsdam): "Glaube nicht deiner Wahrnehmung.
Irrtümer bei der Beschreibung des Wandels im heutigen Deutsch."
Mo, 26.05.2003 Sebastian Löbner (HHU Düsseldorf): "Man weiß ja gar nicht,
wo man anfangen soll: Fehlansätze in der NP-Semantik"
Mo, 02.06.2003 Renate Pasch (IdS Mannheim): "Wenns und Abers:
die späte Wahrheit über die sog. Konjunktionen"
Mo, 16.06.2003 Ewald Lang (HUB): "Irrtümer, Fallgruben, blinde Flecke: Eine Zwischenbilanz"
Mi, 25.06.2003 Marga Reis (U Tübingen): "Wie fängt der deutsche Satz an? Anmerkungen zur syntaktischen Fehlbarkeit" (14-16 Uhr UL6, Raum 3094)
Mo, 30.06.2003 Ekkehard König (FUB): "Fallgruben bei der Analyse von 'Selbst'"
Mo, 07.07.2003 Johannes Dölling (U Leipzig): "Über das Sein und das 'sein': sprachphilosophische und semantische Irrtümer über die Kopula"
Mo, 14.07.2003 Claudia Maienborn (HUB): "Grammatisch-pragmatisches Tauziehen:
Über die Fehleinordnung sprachlicher Phänomene"
Nähere Informationen: Prof. Dr. Ewald Lang, Institut für deutsche Sprache und Linguistik,
Tel. (030) 2093-9632, E-mail: ewald.lang@rz.hu-berlin.de