Erforschung der Ohnmacht
Charité sucht Patienten, die an wiederholten Ohnmachtsanfällen leiden
Nach längerem Stehen verspüren viele Menschen ein Schwindelgefühl, das sie zwingt, sich hinzusetzen. Gelingt dies nicht sofort, so tritt eine kurze Ohnmacht ein. Wer immer wieder in Ohnmacht fällt, kann seine Lebensqualität erheblich gemindert sehen.
Die Ursachen dieser Ohnmachtsanfälle sind unbekannt. Manche lassen sich durch einen plötzlichen Abfall von Pulsfrequenz und Blutdruck erklären.
Neuerdings hat eine Arbeitsgruppe der "Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie, Hypertensiologie und Genetik" der Charité Hinweise dafür gefunden, daß die verstärkte Aufnahme des Hormons Noradrenalin in Nervenzellen Ohnmachtsanfälle begünstigen könnte. Dies legt nahe, zu prüfen, ob Ohnmachten zu verhindern sind, indem die Aufnahme von Noradrenalin in die Zellen gehemmt würde.
Um das weiter zu prüfen, sucht die Klinik Personen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren, die in den letzten beiden Jahren mindestens dreimal Ohnmachtsanfälle hatten und bereit sind, sich an einer Studie zu beteiligen, bei der der Einfluß eines Medikamentes untersucht werden soll, das üblicherweise zur Bekämpfung von Depressionen eingesetzt wird. Die Studienteilnehmer erhalten dabei an zwei Tagen das Medikament und an zwei anderen Tagen ein Scheinmedikament und nehmen jeweils danach an einem Kreislauftest teil. Kosten entstehen ihnen nicht.
Interessierte Personen mögen sich bitte unter der Telefonnummer 030- 9417 25-86 melden.
(30 .4. 03) Dr. Silvia Schattenfroh