"Krise - Krankheit - Entwicklung"
Tagung anlässlich von 10 Jahren Entwicklungspsychopathologie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg
Wie entstehen psychische Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen ? Welche Therapiekonzepte ergeben sich, wenn psychische Erkrankungen im wesentlichen als eine Störung der Entwicklung gedeutet werden? Und was bedeutet dies für die Behandlung von so unterschiedlichen Erkrankungen wie Magersucht, Autismus oder Depression?
Mit diesen Fragen setzen sich am 9. Mai 2003 renommierte Psychiater und Psychologen bei dem eintägigen Symposium "Krise - Krankheit -Entwicklung" auseinander, das die Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg veranstaltet. Anlass ist die Einführung der Entwicklungspsychopathologie in die Heidelberger Klinik durch Prof. Dr. Franz Resch, der vor zehn Jahren als Ärztlicher Direktor die Leitung der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Heidelberger Universitätsklinikum übernommen hat.
Die Entwicklungspsychopathologie ist erst in den letzten Jahrzehnten als eigenständige wissenschaftliche Disziplin etabliert worden. Sie versucht, Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen wie u.a. der Genetik, Entwicklungs- und Neuropsychologie und der Sozialwissenschaften zusammenzuführen, daraus Hypothesen für die Krankheitsentstehung zu entwickeln, die wiederum als Ansatzpunkte für Therapiekonzepte dienen. "Das klassische Krankheitsmodell wird ersetzt durch ein Modell, das die Entwicklungsstörung im Vordergrund sieht", erklärt Prof. Resch. Symptome treten auf, wenn es Kindern und Jugendlichen in ihrem Entwicklungsprozess nicht gelingt, sich mit "normalem Verhalten" den Anforderungen ihres sozialen Umfeldes anzupassen. "Kinder sind nicht nur ängstlich, depressiv oder aggressiv, weil sie bestimmte Situationen nicht bewältigen. Ihr überschießendes Verhalten hilft ihnen auch, die jeweilige Entwicklungsphase und Lebenssituation zu meistern."
Die Tagung findet von 14.00 bis 18.15 Uhr im Hörsaal der Psychiatrischen Klinik, Voßstraße 4, 69115 Heidelberg statt. Referenten sind Psychiater und Psychologen der Universitätskliniken Berlin, Köln, Frankfurt, Mainz und Heidelberg sowie des Olgahospitals in Stuttgart.
Journalisten sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen!
Das Tagungsprogramm kann bei der Pressestelle des Uniklinikums Heidelberg unter Henrik_Hansemann@med.uni-heidelberg.de oder telefonisch unter 06221/56-4537 angefordert werden.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Franz Resch
Ärztlicher Direktor Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tel.: 06221 - 566915 (Sekretariat)
E-Mail: Franz_Resch@med.uni-heidelberg.de
Dr. Eginhard Koch
Oberarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie
Tel.: 06221 - 566916
E-Mail: Eginhard_Koch@med.uni-heidelberg.de