Drastische Abnahme der Frühjahrsniederschläge in Bayreuth
Bayreuther Klimaforscher stellen fest:
Kompensation im Juli und im Herbst - im April nur 57% der üblichen Menge
Bayreuth (UBT). Einen drastischen Rückgang des Niederschlags in Bayreuth im April und in der Tendenz ein Fehlen von ca. 2/3 des gesamten Monatsniederschlages in den Frühlingsmonaten gegenüber den Niederschlagsmengen Mitte des vergangenen Jahrhunderts, haben Bayreuther Klimaforscher festgestellt. In einer Erklärung von Professor Dr. Thomas Foken (Abteilung Mikrometeorologie) und seines Mitarbeiters Dr. Johannes Lüers heißt es dazu:
Die Untersuchungen zum Klima des Fichtelgebirges der Universität Bayreuth, die in den letzten Jahren durch eine studentisches Forschergruppe angestellt wurden, haben gezeigt, dass der Niederschlag in der Jahressumme zwar kaum Veränderungen zeigt, jedoch die Monate April und Mai signifikante Niederschlagsabnahmen in den letzten 40 Jahren zu verzeichnen hatten. Dies wird im Juli und im Herbst kompensiert.
Der extrem trockene April 2003 mit nur 26 mm (Liter pro Quadratmeter) Niederschlag in Bayreuth, die nur an wenigen Tagen fielen, war Anlass, diesen Monat nochmals näher zu untersuchen. Die Niederschlagssumme betrug im April dieses Jahres nur 57 % des normalerweise zu erwartenden Niederschlages (1971-2000).
Betrachtet man sich das Diagramm, so sind deutliche Schwankungen zwischen den einzelnen Jahren festzustellen. Jedoch ist ein abnehmender Niederschlagstrend von ca. 4mm / Jahrzehnt unverkennbar, der sogar statistisch gesichert ist. Ein vergleichbarer Trend wurde für die Jahre 1961-2002 auch für den Monat Mai festgestellt.
Dies bedeutet, dass gegenüber der Mitte des vergangenen Jahrhunderts in den Monaten April und Mai gegenwärtig mehr als 30 mm Niederschlag weniger fallen, also ca. 2/3 eines gesamten Monatsniederschlages in den Frühlingsmonaten fehlen.
Ursache für diese signifikante Veränderung in den Frühlingsniederschlägen, die deutschlandweit beobachtet wird, sind Zirkulationsumstellungen bzw. veränderte Häufigkeiten der Wetterlagen, die durch die starke Erwärmung der Erdatmosphäre, vorrangig durch anthropogene Treibhausgase, bedingt ist.