Brennender Dornbusch und pfingstliche Feuerzungen
"Muss die Bibel neu geschrieben werden?" Diese kritische Frage zeitgenössischer Literaten hat den Würzburger Pastoraltheologen Erich Garhammer und den Bochumer Moraltheologen Udo Zelinka zu dem Buch "Brennender Dornbusch und pfingstliche Feuerzungen" inspiriert. Darin eröffnen sie den Blick auf die Vielfalt biblischer Spuren in der modernen Literatur.
Die Bibel fordert die Literaten unserer Tage zu Widerspruch und Gegenrede heraus. In ihren Werken reiben sich Autoren wie Patrick Roth, Thomas Hürlimann oder Tankred Dorst an biblischen Texten, sie kommentieren und verfremden die überlieferten Geschichten oder schreiben sie selbst weiter.
Garhammer und Zelinka haben drei Zugänge zum Thema gewählt. Zunächst geben sie einen Überblick über das Verhältnis von Bibel und Literatur im 20. Jahrhundert und zeigen die Bedeutung der Bibel als unerschöpflichen Schatz für die fiktionale Bearbeitung auf. Neben anderen Autoren der Gegenwart widmet sich der zweite Teil vor allem Tankred Dorst und Patrick Roth sowie ihrer Rezeption biblischer Stoffe.
Schließlich wagen die Autoren den ungewöhnlichen Brückenschlag zwischen Literatur und Theologie: Dabei lassen sich Theologen der verschiedensten Fachbereiche - von der Exegese bis zur Homiletik - von den Literaten und ihrem Umgang mit der Bibel inspirieren. So auch Jürgen Bründl, Wissenschaftlicher Assistent am Würzburger Lehrstuhl für Dogmatik: In seinem Beitrag zeigt er die fundamentale Bedeutung des Phänomens Literatur für seine Disziplin auf.
Erich Garhammer und Udo Zelinka (Hrsg.): "Brennender Dornbusch und pfingstliche Feuerzungen. Biblische Spuren in der modernen Literatur", Bonifatius-Verlag, Paderborn 2003, 305 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 3-89710-227-7.
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