Stammzellen in der Reproduktionsmedizin - Möglichkeiten und Grenzen, Wolfgang Holzgreve (Basel)
Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Holzgreve (Basel) anläßlich einer Vortragssitzung in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina am 27. Mai 2003 um 17.30 Uhr im Vortragssaal der Akademie, Emil-Abderhalden-Str. 36, in 06108 Halle (Saale)
Beim Blutkrebs (Leukämie) werden auf Grund einer Veränderung des Erbmaterials einzelner Zellen weiße Blutkörperchen unkontrolliert im Übermaß produziert, die anschließend normale Blutzellen verdrängen. Warum Leukämie auftritt und warum der Körper die veränderten Zellen nicht erkennt, ist in vielen Fällen unklar. Eine mögliche Therapie der Leukämie ist die Stammzelltransplantation. Stammzellen haben die Fähigkeit, in alle Zellen des Blutes auszureifen. Über viele Jahre war die Entnahme von Knochenmark aus geeigneten Spendern die wichtigste Quelle zur Gewinnung von Stammzellen. Wolfgang Holzgreve wird in seinem Vortrag erläutern, dass Nabelschnurblut, welches bei der Geburt aufgefangen werden kann, besonders reich an Stammzellen ist und sich für die Behandlung Leukämie-Kranker bestens eignet. Im Prinzip lassen sich diese Stammzellen auch konservieren, um sie bei späterer Erkrankung dem Spender zurückgeben zu können, eine wissenschaftlich wie ethisch neue Herausforderung für den Mediziner. Stammzelltransplantationen werden aber auch seit kurzem erfolgreich vor der Geburt (in-utero) angewendet, um angeborene schwere Erkrankungen des Immunsystems zu behandeln.
Wolfgang Holzgreve ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und Ordinarius für Geburtshilfe an der Universitäts-Frauenklinik in Basel.
Weitere Informationen:
http://www.leopoldina-halle.de/14_03.htm