neu: Projekt Liebe
Wie leben junge Frauen zwischen 18 und 35 Partnerschaft und Familie? Kann die Theorie vom "doppelten weiblichen Lebensentwurf" noch Geltung beanspruchen? Die Autorin, wiss. Mitarbeiterin am Deutschen Jugendinstitut in München, weist auf der Basis einer qualitativen Längsschnittstudie nach, dass bisherige Theorien über weibliche Lebenszusammenhänge zu kurz greifen.
Wie junge Frauen handeln, wird erst vor dem Hintergrund ihrer gesamtbiografischen Konstruktionen und Sinnhorizonte, ihrer Lebensthemen verständlich. Lebensthemen bilden nicht nur den "roten Faden" in den Biografien junger Frauen und ihrer ebenfalls befragten Partner, sondern sind auch Teil des "sozialen Kitts" in Paarbeziehungen. Sie können die Dynamik in Paarbeziehungen und Familiengründungsprozessen erklären. Und sie relativieren gleichzeitig die Bedeutung von Geschlecht, Region und Bildung.
Wenn die Frauen- und Geschlechterforschung der empirischen Komplexität weiblicher Lebenszusammenhänge gerecht werden will, muß sie, so die Autorin, durch die Biografieforschung ergänzt werden: Die subjektiven Handlungsprozesse junger Frauen dürften nicht vorschnell auf geschlechtstypische Konzepte festgelegt werden; deren Gültigkeit sei damit nicht aufgehoben, aber individuell-biografisch zu modifizieren.
Keddi, Barbara
Projekt Liebe.
Lebensthemen und biografisches Handeln junger Frauen in Paarbeziehungen
Opladen: Leske + Budrich 2003
261 S. 12,90
ISBN: 3-8100-3548-3
DJI-Reihe (Gender)