neu: Mensch - Maschine - Megabyte
Technik in der Alltagskultur.
Eine sozialwissenschaftliche Hinführung
Gesellschaften werden darüber, wie sie sich konstituieren und verändern charakterisiert. Das heißt, dass die Bezüge, die sie ausprägen, von elementarer Bedeutung sind. Heute gestaltet Technik in vielfacher Weise soziale Verhältnisse und den Alltag.
Was bedeutet es in einer Welt aufzuwachsen und zu leben, in der technische Produkte ständig omnipräsent sind? Ganz vieles hat mit "Maschinen" und "Chips" zu tun; egal ob wir uns bewegen (Fitness), uns bewegen lassen (Fahrzeuge) oder ob wir kommunizieren (Handy, SMS, Internet), ob wir den Haushalt mit der immer umfassenderen Haushaltsmaschinerie bewältigen oder einfach nur mediengestützt relaxen - Technik ist vielfach präsent. Wenn von der Wissens- oder Erlebnisgesellschaft, der Internetgeneration oder den Computerkids gesprochen wird, dann ist die herausgehobene Rolle von Technik unterstellt.
Im Unterschied zur klassischen, funktionsorientierten Technik sind alltagsnahe Technologien in ihrer Struktur ergebnisoffen - Inhalt und Verwendungszweck bestimmen die Anwender selbst. Nicht der Zweck, für den ein Apparat gebaut ist, steht im Mittelpunkt sondern der Effekt, der damit erzielt werden kann. Damit steigen die Anforderungen an die Benutzer, die die Kontexte selber herstellen und die Leistung der Einbettung in die gesellschaftlichen Bezüge selber erbringen müssen.
Wenn Technik allgegenwärtig und weitestgehend unbemerkt unseren Alltag strukturiert, muss es darum gehen, die die Gesellschaft formenden Eigenschaften von Technik wieder in den Blick zu nehmen, sensibel dafür zu werden, wie unser Leben mit technischen Artefakten durchwirkt ist.
Der Autor ist wiss. Mitarbeiter am Deutschen Jugendinstitut.
Tully, Claus J.
Mensch - Maschine - Megabyte
Technik in der Alltagskultur. Eine sozialwissenschaftliche Hinführung
Opladen: Leske + Budrich 2003
244 S. EUR 12,90
ISBN: 3-8100-3204-2
Reihe: Lehrtexte Soziologie