DJI-Symposium: Jugendforschung zwischen Tradition und Innovation
Bilanz und Ausblick nach vier Jahrzehnten Jugendforschung im zeitgeschichtlichen und internationalen Kontext
23.06.2003 bis 24.06.2003, Berlin
Das Deutsche Jugendinstitut wird 2003 vierzig Jahre alt. Im Oktober 1963 aus dem Deutschen Jugendarchiv,
München, und dem Studienbüro für Jugendfragen, Bonn, als "eingetragener Verein" mit Sitz in München hervorgegangen,
hat es in diesen vier Jahrzehnten ein sozialwissenschaftliches Forschungs- und Beratungsprofil entwickelt, das wesentlich mehr Felder umfasst als Jugendforschung allein. Familien-, Kindheits-, Geschlechterforschung sowie Jugendhilfeforschung und eine all diese Themenfelder einbeziehende "Surveyforschung" sind nach und nach hinzugekommen.
Das aktuelle DJI-Jubiläum gibt Anlass zu einer historisch-politisch wie auch methodisch sensiblen "Standortbestimmung" der Jugendforschung - vor dem Hintergrund der deutschen und der europäischen Vereinigung. Das DJI lädt zu seinem Berliner Symposium ein: "Jugendforschung zwischen Tradition und Innovation - Bilanz und Ausblick nach vier Jahrzehnten". Es will mit dieser zweitägigen Veranstaltung interessierten in- und ausländischen ExpertInnen der Jugendforschung und deren AdressatInnen aus Polititik, Jugendhilfe und Medien eine geeignete Plattform bieten, auf der nicht nur eine kritische Selbstreflexion, sondern auch die Bestimmung zukunftsrelevanter Fragestellungen möglich wird.
Am ersten Tag geht es um zeitgeschichtlich orientierte Bilanzierungsversuche, d.h. zunächst um die zentrale Frage: Wie sieht die Scientific Community selbst die Höhen und Tiefen, Stärken und Schwächen der deutschen Jugendforschung vom Beginn der 60er Jahre bis heute? Ist es der Jugendforschung gelungen, empirisch und theoretisch begründete Brücken von der "Generation der Unbefangenen" zur APO-Generation, sodann zur "Null-Bock-Generation" und zur Vereinigungs-Generation sowie schließlich zur "Null-Zoff-Generation" zu schlagen - Brücken womöglich, die noch partiell (als Traditionen) tragfähig sind?
Bei der Beantwortung dieser Frage spielen die Szenen der Medien, der Politik und der Jugendhilfe eine wichtige Rolle, sei es als "Disseminatoren" der Forschungsergebnisse, sei es als "Anwender" und "Förderer" in weiterem Sinne. Es fragt sich also, ob diese Adressaten auf die Daten, Theorien und Analysen der JugendforscherInnen hören und mit ihnen überhaupt etwas Vernünftiges anfangen können. Die Pro- und Contra-Foren des ersten Tages sollen diese Fragen klären.
Am zweiten Tag werden mit Blick auf die Zukunft die Herausforderungen der fortschreitenden europäischen Einheit für die Jugendforschung in Deutschland erörtert. Workshops bieten Gelegenheit, anhand von ausgewählten Themenblöcken mit deutschen und europäischen ExpertInnen zu erörtern, wie sich künftig gemeinsame - auch interdisziplinär tragfähige - Forschungsstrategien finden lassen.
Mit seinem Jubiläumssymposium hofft das DJI, konstruktive Impulse nicht nur für die Theorie und empirische Praxis der
Jugendforschung, sondern auch für die Jugend(forschungs)politik und Jugendhilfe zu setzen. InteressentInnen aus Wissenschaft, Politik, Jugendhilfe und Medien des In- und Auslandes sind herzlich eingeladen, diese Impulse aktiv mitzugestalten!
Informationen und Anmeldung: Maria-Anne Weber, Deutsches Jugendinstitut, 089/62306-244, E-Mail: weber@dji.de
Weitere Informationen:
http://www.dji.de/cgi-bin/inklude.php?inklude=aktuelles/sympo.htm