Wolf Biermann im Audimax
Konzert in Kooperation der Universität Erfurt mit der Stiftung Ettersberg am 12. Juni 2003
Im Vorfeld des 50. Jahrestages des 17. Juni 1953, kommt Wolf Biermann an die Universität Erfurt. Unter dem Titel "Opposition und Widerstand in der DDR" wird er auf Einladung der Stiftung Ettersberg und des Präsidenten der Universität Erfurt am 12. Juni 2003 um 19.00 Uhr Lieder und Texte im Audimax in der Nordhäuser Straße 63 vortragen. Das Konzert wird von der Thüringer Allgemeinen und dem Mitteldeutschen Rundfunk präsentiert. Der "Eintritt ist freiwillig", d.h. es gibt keinen festen Eintrittspreis. Die Besucher bezahlen soviel wie sie möchten zugunsten der Stiftung Ettersberg. Die Stiftung, die auf eine Idee von Jorge Semprun zurückgeht, ist der vergleichenden Erforschung europäischer Diktaturen im 20. Jahrhundert gewidmet.
Den Einfluss des Liedermachers Wolf Biermann auf die Geschichte und das Ende der DDR kann man wohl kaum überschätzen. Nachdem in der Bundesrepublik Deutschland sein Gedichtband "Die Drahtharfe" und seine erste Schallplatte erschien, warf man ihm im selbsterklärten Arbeiter- und Bauernstaat "Klassenverrat" und "Obszönität" vor. Das daraufhin verhängte und elf Jahre währende Auftritts- und Publikationsverbot machte ihn freilich nicht mundtot, sondern zum Mythos. Seine Ausbürgerung gilt gemeinhin als Bankrotterklärung der DDR-Kulturpolitik. Im Dezember 1989 spielte er in Leipzig - das erste, vielbejubelte Konzert im Osten nach 25 Jahren. Wolf Biermann, der für sein Werk bereits mit zahlreichen Preisen dekoriert wurde, war im letzten Jahr zur "Erfurter Herbstlese" mit einem bemerkenswerten Konzert in der Erfurter Thomaskirche zu Gast.