Charité: Die Aufholjagd um DFG-Mittel in den Jahren 1999-2001
Gemessen an den finanziellen Einwerbungen der Universitäten und ausseruniversitären, wissenschaftlichen Einrichtungen aus den Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), war die "Region Berlin" in den Jahren 1999-2001 der Spitzenreiter aller Regionen. Dies ergab das kürzlich vorgelegte Ranking der DFG. Die Region Berlin erhielt im Beobachtungszeitraum mit 306,9 Millionen Euro (!) weitaus den größten Anteil der insgesamt rund 1,2 Milliarden, die die DFG auf die einzelnen deutschen Regionen verteilen konnte. Einzuräumen ist allerdings, dass der erfreuliche 1. Rang zum Teil auch auf die konzentrierte Neuansiedlung wissenschaftlicher Einrichtungen in der Region Berlin-Potsdam zurückzuführen ist.
Betrachtet man hingegen nicht die Einwerbungen der Region, sondern die der einzelnen Universitäten, so nimmt die Berliner Humboldt Universität immerhin den 9. Platz ein. Mit Ihrem Klinikum Charité rückt die Humboldt- Universität sogar auf den 4. Rang vor, wenn man ausschließlich die Einwerbungen für Medizin und Biologie der Universitäten vergleicht. Die Charité befand sich somit (zwischen 1999 und 2001) schon direkt hinter den drei Spitzenreitern "Ludwigs Maximilian Universität München", Heidelberg und Würzburg.
Dies ist, wie der "Prodekan für Forschung" der Charité, Professor Dr. Cornelius Frömmel anmerkt, erreicht worden "trotz der eingreifenden Sparmaßnahmen und der unsäglichen Spardiskussion in Berlin und trotz der antiquierten Verwaltungsstrukturen der Universitätsmedizin". Die positive Entwicklung sei um so erfreulicher und auch als Zeichen besonderer Qualität zu werten, als Berlin zwischen 1999 und 2001 "auch
erfolgreich an jenen Orten medizinische Forschung betrieben hat, die 1o bis 12 Jahre zuvor hinter der Mauer, auf der anderen Seite der Welt lagen". Hier zeige sich, welch eine Aufholjagd gelungen sei gegenüber Regionen wie München und Heidelberg, die ihre Strukturen seit Jahrzehnten stetig aufbauen und vergrößern konnten.
(8.7.03) S.Sch.)