Die deutschen Hochschulen im europäischen Hochschulraum - HRK-Plenum verabschiedet Positionspapier
In Vorbereitung auf die Konferenz der europäischen Bildungsminister am 18./19. September 2003 in Berlin hat das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ein Positionspapier verabschiedet. Darin werden der Stand auf dem Weg zu einem "Europäischen Hochschulraum" analysiert und Empfehlungen zur weiteren Entwicklung formuliert. 116 Hochschulvertreter trafen sich zu der 200. HRK-Plenarsitzung am 8. Juli in Berlin.
Der Beschluss unterstreicht, dass die Hochschulen den Europäischen Hochschulraums aktiv mit gestalten wollen, der laut Selbstverpflichtung der Bildungsminister bis zum Jahr 2010 realisiert werden soll. Ziel sei ein im weltweiten Wettbewerb klar profiliertes und stark positioniertes Hochschulsystem. Die Hochschulen müssten die dafür nötigen Reformen eigenverantwortlich im Wettbewerb umsetzen können. Es müsse Raum für die Vielfalt nationaler akademischer Traditionen und die unterschiedlichen Profile von Hochschularten und einzelnen Hochschulen bleiben. Außerordentlich wichtig sei auch der Vertrauensschutz für Studierende im Übergang in das neue Studiensystem.
Konkret empfiehlt die Hochschulrektorenkonferenz u.a., die Diplom-, Magister- und Staatsexamensstudiengänge bis auf begründete Ausnahmefälle zügig durch Bachelor-/Bakkalaureus- und Master-/Magisterstudiengänge zu ersetzen. Wirtschafts- und Berufsverbände sowie die Kammern fordert sie auf, ihre Mitglieder umfassend zu informieren und ihnen zu empfehlen, vor allem für die Absolventen der Bakkalaureus/Bachelor-Studiengänge adäquate Beschäftigungsmöglichkeiten zu bieten. Verbleibstudien sollen die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt erfassen. Als zentrale Instrumente für Transparenz und Vergleichbarkeit, aber auch als wesentlicher Beitrag zur Studienreform müssten ECTS (European Credit Transfer and Accumulation System), Diploma Supplement und die Modularisierung der Studienstruktur flächendeckend entsprechend der deutschen Rechtslage sowie den europäischen Vereinbarungen eingeführt werden.
Den Beschluss entnehmen Sie bitte untenstehendem Link.
Weitere Informationen:
http://www.hrk.de/beschluesse/3355.htm