Wohlwollender Spott in der englischsprachigen Literatur
Beim 7. Internationalen Symposium der Zeitschrift "Connotations" rücken Literaturwissenschaftler die positive Seite der Parodie in den Vordergrund.
Die Konferenz "Sympathetic Parody" findet statt vom 28.-31. Juli auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und in der Alten Abtei Mettlach.
Eine Parodie gilt gemeinhin als herabsetzende, verspottende Imitation eines anderen Textes. Dass zwischen der scherzhaften Nachahmung und ihrem Vorbild jedoch auch eine positive Verbindung besteht, wird dabei zumeist übersehen. So zeigt sich in der parodistischen Auseinandersetzung mit einem literarischen Werk nämlich auch durchaus, wie ernst ein Autor die Themen, Motive oder sprachlichen Formen nimmt, die er persiflierend aufgreift. Und gerade die Parodie kann dazu beitragen, dass ein Werk zum Klassiker wird.
Die Teilnehmer des 7. Internationalen Symposiums der Literaturzeitschrift Connotations wollen deshalb vom 28.-31. Juli unter dem Titel "Sympathetic Parody" (sympathetic, engl.: wohlwollend) einen neuen Zugang zu dieser alten literarischen Gattung finden. Insgesamt werden rund 20 anglistische Literaturwissenschaftler aus den USA, Kanada, Israel, Singapur, England, Frankreich und Deutschland erwartet. Die inhaltliche Bandbreite der geplanten Vorträge reicht von der parodistisch angelegten Figur des Sir John Falstaff bei William Shakespeare ("Heinrich IV.") über die Doppelstruktur des Spotts und der Sympathie in Jonathan Swifts "Gulliver's Travels" bis hin zur Parodie als Form des kulturellen Gedächtnisses im Science Fiction-Genre.
Direkt zum Auftakt der Konferenz spricht einer der weltweit bekanntesten englischen Literaturwissenschaftler und Theaterleute, John Russell Brown (über Shakespeare), sowie die renommierte isrealische Literaturwissenschaftlerin und Gulag-Forscherin, Leona Toker (über Joyce).
Gastgeber des Symposiums auf dem Campus der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und in der Alten Abtei Mettlach ist der Saarbrücker Anglistikprofessor Dr. Matthias Bauer, der auch Herausgeber der Literaturzeitschrift Connotations: A Journal for Critical Debate ist. Im Mittelpunkt dieser 1991 gegründeten Zeitschrift für die anglophone Literatur steht die Sprache literarischer Texte. Sie versteht sich dabei vor allem als wissenschaftliches Diskussionsforum, das dem Trend entgegenwirken möchte, dass vor allem in den Geisteswissenschaften immer mehr publiziert, aber nicht unbedingt rezipiert wird. Connotations: A Journal for Critical Debate gibt es sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form im Internet.
Mit "Sympathetic Parody" findet das erste Connotations-Symposium im Saarland statt. Organisiert wird es von der 1998 gegründeten Connotations Society, die in regelmäßigen Abständen internationale Tagungen durchführt.
Weitere Informationen über die Gesellschaft und die Literaturzeitschrift Connotations finden sich im Internet unter: http://www.connotations.de
Das Tagungsprogramm im Internet: http://www.uni-saarland.de/fak4/fr43/ak03.htm
Sie haben Fragen?
Dann setzen Sie sich bitte in Verbindung mit Professor Dr. Matthias Bauer (Anglistik),
Tel. (0681) 302-2583 oder -2559, Fax: (0681) 302-4623, E-Mail: Matthias.Bauer@connotations.de
Weitere Informationen:
http://www.connotations.de
http://www.uni-saarland.de/fak4/fr43/ak03.htm