Neue "Servicestelle" für Ausländerzulassung soll das Bewerbungsverfahren verbessern
Mit dem Beschluss "Zur Neugestaltung der Ausländerzulassung" hat das 200. Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) am 8. Juli in Berlin den Weg zu einer gemeinsamen "Servicestelle" der Hochschulen für internationale Studienbewerbungen geebnet. Dazu soll zunächst das in Vorbereitung befindliche Pilotprojekt der Berliner und Brandenburger Hochschulen, das für Hochschulen auch aus anderen Bundesländern offen ist, unterstützt werden. Die Stelle soll die Hochschulen von dem erheblichen Verwaltungsaufwand entlasten, der - mit der Zunahme der ausländischen Bewerbungen auch deutlich angestiegen - durch die rein formale Prüfung von Bewerbungsvoraussetzungen entsteht. Darunter fallen etwa die Vollständigkeit der Unterlagen, die ausreichende schulische Ausbildung im Heimatland oder schon vorhandene Deutschkenntnisse.
Die Hochschulen wollen sich auf diese Weise entlasten, damit bei der Auswahl und Zulassung ausländischer Studienbewerberinnen und -bewerber qualitative Gesichtspunkte stärker zum Zuge kommen können. Der Beschluss gehört zu einem Katalog von Maßnahmen, die die Zulassung qualifizierter ausländischer Studierender fördern sollen und die das Plenum bereits vor einem Jahr formuliert hatte.
Der Beschluss des Plenums stützt sich auf eine Erhebung, in der sich mehr als 160 Hochschulen, die zusammen circa 60 Prozent des "Bewerberaufkommens" der jährlich rund 290.000 ausländischen Bewerbungen repräsentieren, für eine bundesweit tätige Stelle ausgesprochen haben. Die Stelle soll ihre Tätigkeit mit dem Wintersemester 2004/05 aufnehmen.
Die Servicestelle wird im Auftrag der - freiwillig - teilnehmenden Hochschulen arbeiten und nur die formale "Zulassungsfähigkeit" von Bewerbungen feststellen. Auswahl und Zulassung bleiben in der autonomen Entscheidung jeder einzelnen Hochschule. Langfristig soll sich die Stelle durch Bewerbungsgebühren finanzieren. Sie wird jeweils im Namen der Hochschule tätig sein, so dass die Identität der Hochschule als Adressat von Bewerbungen für die Bewerber immer sichtbar bleibt.
An den Vorüberlegungen zur Einrichtung der Stelle in einer Arbeitsgruppe von HRK und DAAD waren bereits Vertreter der Kultusministerkonferenz und der Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen beteiligt, um die nötigen Abstimmungen mit den Ländern vorzubereiten. Die Umsetzung wird dankenswerterweise von der HIS (Hochschul-Informations-System) GmbH in Hannover unterstützt.
Weitere Informationen:
http://www.hrk.de