Spitzenleistungen chemiebegeisterter Schüler
Zwei Goldmedaillen, eine Silber- und eine Bronzemedaille sind das Ergebnis der deutschen Mannschaft bei der 35. Internationalen Chemie-Olympiade in Athen.
Ein sehr gutes Ergebnis erzielte das deutsche Team bei der 35. Internationalen Chemie-Olympiade vom 5. bis 14. Juli 2003 in Athen (Griechenland): Zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze gingen an vier Schüler aus Deutschland.
Henry Bittig aus Cottbus (Brandenburg) belegte Platz 18 (Gold), Richard Wendler aus Kramsdorf (Thüringen) kam auf Platz 22 (Gold), Vladislav Kulikov aus Hürth (Nordrhein-Westfalen) schaffte den 61. Platz (Silber) und Martin Dietterle aus Schönow (Brandenburg) erreichte den 113. Platz (Bronze). Insgesamt nahmen 232 Schüler aus 59 Nationen an diesem Wettbewerb teil und zeigten ihr Wissen in Theorie und Praxis.
Betreut wurden die deutschen Schüler von ihren Mentoren StD. Wolfgang Hampe, Klausdorf, und Dr. Wolfgang Bünder, Kiel. Beide befassen sich seit Jahren mit der Vorbereitung und Durchführung der Chemieolympiade. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) unterstützt die völkerverbindende Chemieolympiade und fördert diesen Wettbewerb. So vergibt sie beispielsweise an die 60 besten Schüler der zweiten Runde in der nationalen Qualifikation jeweils ein Jahresabonnement der Zeitschrift "Chemie in unserer Zeit".
Die theoretische Klausur in Athen bestand aus 35 Fragen aus den Bereichen Allgemeine Chemie, Anorganische Chemie, Organische Chemie und Physikalische Chemie. Die beste theoretische Klausur schrieb ein Schüler aus Weißrussland, der mit 96,43 Punkten auf Platz 1 kam. Die Plätze 2 und 3 belegten Schüler aus Indien (94,62 Punkte) und China (94,03 Punkte). In der praktischen Klausur waren zwei experimentelle Aufgaben zu lösen: die Synthese des Dipeptids N-Acetyl-L-phenylalanin-methylester und die Titration von Ascorbinsäure mit Kaliumjodat. Für die Klausuren hatten die Schüler jeweils fünf Stunden Zeit.
Die Wettbewerbsaufgaben für den theoretischen und den praktischen Teil können unter www.35icho.uoa.gr nachgelesen werden.
Bei der Abschlussfeier wurden am 13. Juli insgesamt 30 Gold-, 53 Silber- und 70 Bronzemedaillen vergeben. 44 Schüler erhielten eine Ehrenurkunde. In einer inoffiziellen Nationenwertung nach erreichter Punktzahl konnte Deutschland mit 336,97 von 400 möglichen Punkten den 9. Rang belegen. Rang 1 ging an China mit viermal Gold (373,94 Punkte), gefolgt vom Iran mit dreimal Gold und einmal Silber (356,15 Punkte). Von den europäischen Mitbewerbern lagen Russland und Weißrussland noch vor Deutschland.
Die Internationale Chemie-Olympiade möchte Spitzenbegabung in der Chemie fördern und Schüler motivieren. Gleichzeitig finden die Teilnehmer zwischen den Klausuren Zeit, das Gastland kennenzulernen, Kontakte zu den Chemie-Olympioniken aus aller Welt zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.
Die 36. Internationale Chemie-Olympiade wird im kommenden Jahr vom 18. bis 27. Juli in Kiel ausgetragen. Sie wird veranstaltet vom BMBF. Sponsoren sind der Verband der Chemischen Industrie, der Fonds der Chemischen Industrie und die Gesellschaft Deutscher Chemiker. Ausgerichtet wird die Olympiade von dem Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) und der Universität Kiel.
Das deutsche Schülerteam in Athen:
Henry Bittig, Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus (Brandenburg)
Richard Wendler, Erasmus-Reinhold-Gymnasium, Saalfeld (Thüringen)
Vladislav Kulikov, Albert-Schweitzer-Gymnasium, Hürth (Nordrhein-Westfalen)
Martin Dietterle, Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus (Brandenburg)
Die Betreuer:
StR Wolfgang Hampe, Klausdorf (Schleswig-Holstein)
Dr. Wolfgang Bünder, Kiel (Schleswig-Holstein)
Weitere Informationen im Internet: www.35icho.uoa.gr