Sich austauschen zur Blinden- und Sehbehindertenpädagogik
Sehverlust im Alter ist weltweit ein häufiger Grund dafür, dass Menschen Unterstützung benötigen. Sehschädigungen werden bei geistig oder körperbehinderten Menschen oft nicht erkannt. Woran liegt das? Was ist zu tun? Von Frühförderung bis zu Sehverlust im Alter reicht das Themenspektrum bei dem 33. Kongress der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, der vom 4. bis 8. August 2003 an der Universität Dormund stattfindet.
Das Motto des Kongresses lautet "Qualitäten - Rehabilitation und Pädagogik bei Blindheit und Sehbehinderung". Veranstaltet wird er von der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der Universität Dortmund in Kooperation mit dem Verband der Blinden- und Sehbehindertenpädagogen und -pädagoginnen (VBS) e.V., unterstützt vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Peer Steinbrück.
Die alle fünf Jahre stattfindende Veranstaltung bietet Gelegenheit zu wissenschaftlichem Diskurs und Erfahrungsaustausch. Teilnehmen werden Fachleute aus ganz Europa. Viele der Beiträge richten sich jedoch auch an Eltern und Betroffene.
Themen und Programm
Das Thema "Qualitäten" wurde gewählt, um eine erneute Diskussion anzustoßen zur Frage: Wie sind Rehabilitation und Pädagogik bei Sehschädigung zu gestalten, damit sie den schädigungsspezifischen und gesellschaftlichen Veränderungen entsprechen?
Das umfangreiche Kongressprogramm spiegelt den aktuellen Stand von Diskussion und Forschung im Feld der Pädagogik und Rehabilitation wider. Die 180 Veranstaltungen gliedern sich in Vorträge, Workshops, Podiumsdiskussionen, Video- und Posterpräsentationen. Themenbereiche sind
· sonderpädagogische Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Sehschädigung,
· schulische, soziale und berufliche Integration,
· berufliche Bildung und Berufstätigkeit,
· Selbstbestimmung und Partizipation,
· Mehrfachbehinderung und Sehschädigung,
· Low Vision (Förderung jeglichen Sehvermögens),
· Qualitätsentwicklung,
· europäischer Integrationsprozess,
· Aus- und Weiterbildung,
· Frühförderung sowie
· Sehverlust im Alter.
Spezialistin für Diagnostik aus Finnland referiert
Es referiert u.a. Dr. Lea Hyvärinnen aus Helsinki. Die Spezialistin für Diagnostik des Sehens im Kindesalter wird ihre Testverfahren vorstellen und Möglichkeiten diskutieren, wie das Sehvermögen differenziert überprüft werden kann. Zu 80 Prozent sind schwere geistige Behinderungen von Sehschädigungen begleitet, die nicht erkannt wurden. Daher wird häufig für ein geistiges Problem gehalten, was möglicherweise ein Sehproblem ist und einer völlig anderen Art der Förderung bedürfte.
Die Spannbreite der Kongressthemen beinhaltet das sehr aktuelle Thema Sehverlust im Alter, weltweit der dritthäufigste Grund, warum Menschen Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn die Medizin nicht mehr weiter weiß, wird der Verlust der Sehfähigkeit oft als unveränderbar hingenommen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, das verbliebene Sehvermögen effektiv zu nutzen, um zum Beispiel die Lesefähigkeit zu erhalten.
Eröffnung unter neuen Rahmenbedingungen
Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Margarethenkapelle in Dortmund-Klein-Barop wird der Kongresses am 4. August um 10:00 Uhr im Audimax der Universität Dortmund eröffnet. Den Festvortrag hält Frau Prof. Dr. Renate Walthes, Fakultät Rehabilitationswissenschaften der Universität Dortmund, zum Thema "Differente Sehweisen".
Nach der Eröffnungsveranstaltung wird die Universität das anlässlich des Kongresses fertig gestellte Orientierungs- und Leitsystem für Menschen mit Sehschädigung der Öffentlichkeit vorstellen.
Bild: Das Maskottchen des 33. Kongresses hat der 17-jährige Christian Kretschmann gezeichnet, Schüler der Rhein. Schule für Sehbehinderte, Aachen. Es prangt mittlerweile auf zahlreichen Drucksachen und praktischen Gegenständen.
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Weitere Information:
Prof. Dr. Renathe Walthes, Fakultät Rehabilitationswissenschaften und Leiterin des Dortmunder Zentrums Behinderung und Studium, Ruf: 0231-7554559,
E-Mail: renate.walthes@uni-dortmund.de,
Internet: www.kongress.vbsnrw.de und
www.uni-dortmund.de/dobus/