Kleine Moleküle bringen Pflanzen in Form
Deutsch-amerikanischem Forscherteam gelingt Nachweis, dass Entwicklung und Wachstum von Pflanzen durch winzige RNA-Moleküle kontrolliert wird
Kleine RNA-Moleküle haben großen Einfluss auf die äußere Gestalt von Pflanzen, berichten jetzt Wissenschaftler um Detlef Weigel, Direktor am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, sowie Jim Carrington, Direktor des Zentrums für Genforschung und Biotechnologie an der Oregon State University/USA in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature" (Nature, Advance Online Publication, 20. August 2003). Bei ihren Untersuchungen an der Modellpflanze Arabidopsis thaliana konnten die Forschern erstmals nachweisen, dass winzige RNA-Moleküle, so genannte Micro-RNAs, die Entwicklung einer Pflanze durch den kontrollierten Abbau von wesentlich längeren Boten-RNAs ("Messenger RNA") regulieren. Die Micro-RNAs binden dabei an ganz bestimmte Boten-RNAs, deaktivieren dadurch die zugehörigen Gene und kontrollieren - in diesem Fall - die Struktur und Morphologie der Blätter. Diese neuen Erkenntnisse werden unser Verständnis revolutionieren, wie Pflanzen ihre Gestalt und ihr Wachstum kontrollieren. Für Pflanzen ist es lebensnotwendig, Strukturen in ganz bestimmten Formen ausbilden zu können, um Sonnenenergie einzufangen und diese letztlich auch in Produkte wie Früchte oder Fasern umzuwandeln. Von daher sind die neuen Befunde auch von großer Bedeutung für die Land- und Forstwirtschaft.
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http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2003/pressemitteilung20030821/