Ethik und Moral in der Literatur
Konferenz zu Ethik und Moral in der Literatur am 4. und 5. September an der Universität Jena
Jena (02.09.03) Sterbehilfe, Embryonenforschung, Genmanipulation: An diesen Themen hat sich in jüngster Zeit eine breite gesellschaftliche Debatte um die ethische und moralische Dimension wissenschaftlicher Forschung entzündet. Die Einrichtung des Nationalen Ethikrates sowie die Gründung von Ethikzentren an Universitäten zeugt von der Einsicht, dass die Wissenschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung steht. Dies gilt auch für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Literatur. Beispielhaft wäre die Deutung und Bewertung literarischer Darstellungen von Morden oder Gräueltaten zu nennen. Ästhetische Werturteile werden immer auch vor dem Hintergrund der ethischen und moralischen Überzeugungen der Literaturwissenschaftler gefällt. Mit der Konferenz "Ethik und Moral als Problem der Literatur und Literaturwissenschaft", die am 4. und 5. September im Senatssaal des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) stattfindet, möchte das Institut für Anglistik/Amerikanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen Beitrag zur kritischen Reflexion der eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit leisten.
Anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. Kurt Müller wurden Weggefährten und Kollegen des Jenaer Lehrstuhlinhabers für Amerikanistik als Referenten geladen. Vierzehn Wissenschaftler aus unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen werden ein breites thematisches und methodisches Spektrum abdecken, das vom Problem des Tötens in mittelalterlichen Texten bis zur Behandlung von Armut, Ökologie und ethnischen Konflikten in der zeitgenössischen amerikanischen Literatur reicht. Die Öffentlichkeit ist zu allen Vorträgen herzlich eingeladen.