Turbulente Tage in Warnemünde: IOW lädt Turbulenzforscher aus aller Welt zur Diskussion ein
Vom 17. bis 20. September werden im Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) zum ersten Mal die so genannten Turbulenztage durchgeführt - ein internationaler Workshop, zu dem Meeresforscher aus aller Welt geladen sind.
Im Meer sorgt die Turbulenz, die am Meeresboden durch Strömungen und Gezeiten und an der Meeresoberfläche durch Wind, Abkühlung und Verdunstung erzeugt wird, für die vertikale Vermischung von Wassermassen. So wird zum Beispiel bei Stürmen kaltes Wasser aus tieferen Schichten an die Meeresoberfläche gebracht, was zu einer deutlichen Abkühlung führen kann. Greift die Turbulenz nahe der Küste bis zum Boden durch, werden Schwebstoffteilchen vom Meeresboden in die Wassersäule gemischt, was eine Trübung des Wassers zur Folge hat. Auch für das Ökosystem des Meeres spielen Turbulenz und Vermischung ein entscheidende Rolle. Messungen der ozeanischen Turbulenz spielen somit bei fast allen Fragestellungen eine entscheidende Rolle. Die Methoden basieren auf mechanischen, optischen und akustischen Verfahren und werden ständig verfeinert. Da man jedoch mit den meist sehr aufwändigen Messungen sowohl räumlich als auch zeitlich limitiert ist, werden bei der Betrachtung großer Meeresgebiete wie zum Beispiel der Ostsee zunehmend Computersimulation zur Abschätzung der Turbulenzbedingungen in Anspruch genommen. Ein wesentliches Ziel der Warnemünder Turbulenztage wird es daher sein, die Qualität der bestehenden Computerprogramme zu erörtern und Diskrepanzen und Widersprüche zwischen Simulationen und Messungen herauszufinden.
Zu den diesjährigen ersten Warnemünder Turbulenztagen werden etwa 30 Experten aus 10 Ländern erwartet, unter anderem aus Japan und den USA.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans Burchard, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde,
Seestr. 15, 18119 Rostock, Tel.: 0381-5197140, email: hans.burchard@io-warnemuende.de
Weitere Informationen:
http://www.io-warnemuende.de/phy/wtd/index.html