Gesellschaftliche Verantwortung in Familienunternehmen
Ringvorlesung „Between Rigor & Relevance“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) am 17. Januar 2018
Prof. Dr. Reinhard Altenburger vom Institut für Unternehmensführung der IMC Fachhochschule Krems (Österreich) hält am 17. Januar 2018 in der Universität Witten/Herdecke einen Vortrag zu „CSR und Innovation – Gesellschaftliche Verantwortung als Innovationschance für Familienunternehmen“. Damit schließt er die Ringvorlesung „Between Rigor & Relevance“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) im Wintersemester 2017/2018 ab.
Die gesellschaftliche Verantwortung hat bei vielen Familienunternehmen eine lange Tradition, oftmals sind diese Pioniere des nachhaltigen Wirtschaftens in ihrer Region. So werden beispielsweise in der Innovation und Bildungsförderung, aber auch im Bereich der Ökologie und des sozialen Engagements wesentliche Beiträge von Familienunternehmen geleistet. Vor allem in Deutschland zeichnen sich Familienunternehmen durch ihre höhere Innovationskraft und ihre besondere Einstellung zum Risiko aus. Anstelle einer formalen Strategie orientiert man sich an Familienwerten, die schon seit Generationen in Familie und Unternehmen gelebt werden. Werte wie Anstand, Transparenz, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit werden vorausgesetzt und dienen ganz selbstverständlich als Kompass für sozial verantwortungsbewusstes Handeln.
In seinem Vortrag wird Prof. Altenburger unter anderem auf folgende Aspekte eingehen: Gibt es zukünftig Spannungsfelder zwischen Tradition und Innovationsanforderungen oder können aufbauend auf der Tradition spannende Verbindungen zu innovativen Lösungen gefunden werden? Wieweit können traditionelle Werte, Technologien oder Kompetenzen eine Grundlage für Innovationen darstellen? Stellt gesellschaftliche Verantwortung auch zukünftig einen Wettbewerbsvorteil dar? Welche Form der Verantwortung wird von den Stakeholdern als wertvoll wahrgenommen – gerade angesichts Industrie 4.0 und den globalen Herausforderungen?
„Familienunternehmen bauen auf Tradition und haben eine spezielle Tendenz zu gesellschaftlicher Verantwortung, weil auch immer bereits an die nächste Generation gedacht wird“, so Prof. Altenburger. „Die Unternehmen müssen sich immer wieder mit der Frage auseinandersetzen, ob sie sich auf dem richtigen Weg befinden und authentisch sind oder sich von ihren Wurzeln entfernen. Daraus können – wertebasiert – wertvolle Impulse für Produkt-, Prozess- aber auch Geschäftsmodellinnovationen entstehen.“
Prof. Altenburger ist Professor für Strategisches Management, Nachhaltiges Management/CSR und Innovation im Department of Business der IMC Fachhochschule Krems. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik sowie einem Doktoratstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien absolvierte er seine Dissertation über die Funktionen des Top-Managements in Strategieprozessen. Der Fokus seiner Forschung liegt in den Themenfeldern „CSR und Innovation“ sowie „Innovationen in Familienunternehmen“ und der Verbindung von gesellschaftlicher Verantwortung und Unternehmensstrategie. Prof. Altenburger kann auf eine langjährige Tätigkeit als Projektleiter und Fachexperte in den Bereichen Vertriebsstrategie, Unternehmensplanung, Controlling und Innovationsmanagement im Sparkassen- und Bankensektor und als Unternehmensberater zurückblicken.
Die Ringvorlesung ist seit 2009 fester Bestandteil des WIFU-Kalenders und findet regelmäßig drei Mal pro Semester statt. „Die breite Diskussion der Forschungsergebnisse zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, Professionen und in der unternehmerischen Praxis hat am WIFU eine lange Tradition“, so Prof. Dr. Marcel Hülsbeck, akademischer Direktor des WIFU. „Wissenschaftliche Genauigkeit und unternehmerische Relevanz können sich ergänzen und müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“
Der Vortrag findet am 17. Januar 2018 um 18 Uhr im Raum D 497 der Universität Witten/Herdecke statt. Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.
Weitere Information erhalten Sie unter www.wifu.de oder bei Nicole Vöpel (nicole.voepel@uni-wh.de, +49 2302 926-506).
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von 75 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell 18 Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit 20 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.