Neuer Multi-Parameter Biosensor zur Überwachung der Biogasproduktion
Ausgezeichnete Wissenschaft – das darf an der FH Aachen durchaus wörtlich genommen werden. So erhielt Johanna Pilas, seit drei Jahren Doktorandin in der Arbeitsgruppe Chemo- und Biosensorik am Institut für Nano- und Biotechnologien (INB) der FH Aachen, nun den „Best Poster Award“ beim „International Symposium on Sensor Science“, der I3S-Tagung.
Bei der Konferenz in Barcelona wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Johanna Pilas Beitrag „Portable multi-analyte sensor for on-site monitoring of fermentation processes“ zum Sieger des Poster-Wettbewerbs. Dabei hob sich Pilas sowohl durch ihren wissenschaftlichen Beitrag als auch durch die Möglichkeit, das Bauteil mittels Magneten auf dem Poster zusammenzusetzen, von ihren 101 Konkurrentinnen und Konkurrenten ab. Neben Johanna Pilas wirkten Prof. Dr. Michael J. Schöning und Prof. Dr. Thorsten Selmer von der FH Aachen sowie Prof. Dr. Michael Keusgen von der Philipps-Universität Marburg als Co-Autoren mit. Mit dem Gewinn des „Best Poster Awards“ sind eine Urkunde sowie ein Preisgeld verbunden.
Im Rahmen des Projektes „Entwicklung eines mobilen Monitors zur Beurteilung von Biogas-Prozessen“ beschäftigte sich der Beitrag zum „Best Poster Award“ mit der Entwicklung eines Multi-Parameter Biosensors für die amperometrische Erfassung verschiedener Schlüsselparameter bei der Biogasproduktion. „Der Biosensor ist mit fünf Elektroden versehen, die mit verschiedenen Enzymen modifiziert wurden. Dadurch können vier Parameter gleichzeitig gemessen werden“, erklärt Pilas. In den bisher üblichen Verfahren werden zur Erfassung dieser Parameter unter anderem Proben entnommen, die erst in ein externes Labor geschickt werden müssen, was sowohl zeit- als auch kostenintensiv sei. „Da ich zu Beginn meiner Arbeit mit dem Multi-Parameter Biosensor einen etwas unhandlichen Messaufbau verwendet habe, habe ich diesen optimiert. Jetzt kommt ein Messaufbau zum Einsatz, der mit 3D-Drucktechnik konstruiert wurde.“ Die Doktorandin konnte durch Proben aus einer Biogasanlage und einer Referenzanalyse bereits nachweisen, dass die Werte große Übereinstimmungen aufweisen. „Es besteht hohes Potenzial, dass der Sensor bald nutzbar sein wird“, folgert Johanna Pilas.