DNA-Reparatur mit Fehlertoleranz
Marburger Max-Planck-Forscher haben entdeckt, wie Zellen nicht nur die Effizienz, sondern auch die Genauigkeit von DNA-Reparaturen steuern können
Für die Verdopplung unseres Erbgutes sind spezielle Enzyme verantwortlich, die so genannten DNA-Polymerasen. Ihre Kopiergenauigkeit trägt entscheidend zur akkuraten Weitergabe der genetischen Information einer Zelle bei. Beschädigungen der DNA blockieren jedoch diese Enzyme und würden die Zellteilung verhindern, wenn die Zelle nicht über eine Reihe anderer DNA-Polymerasen verfügen würde, die auf die Überwindung derartiger Blockaden spezialisiert sind. Diese "Notfall-Spezialisten" sind jedoch wegen ihrer Toleranz gegenüber beschädigter DNA weniger genau und können dadurch unerwünschte, im schlimmsten Falle krebsauslösende Mutationen verursachen. In der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift Nature (Nature, 11. September 2003) berichten jetzt Helle Ulrich und Philipp Stelter vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg von der Entdeckung eines Signalweges, der die Aktivität der Notfall-Polymerasen reguliert und so die Genauigkeit der Erbgutverdopplung mitbestimmt.
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http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2003/pressemitteilung20030909/